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Airbus: Die Sorgen mit dem A321

23. Oktober 2018

Auch nach dem Ende der Lieferprobleme bei Triebwerken hat der europäische Flugzeugbauer Airbus mit Verzögerungen bei der Auslieferung zu kämpfen. Die Kunden sind nicht amüsiert.

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Hamburg Finkenwerder Endmontagelinie Airbus A320 Familie
Bild: picture-alliance/dpa/C Charisius

Der Flugzeugbauer Airbus hat nach Informationen aus Branchenkreisen in seinem Hamburger Werk (Artikelbild) mit Verzögerungen bei der Produktion seines Verkaufsschlagers A321 zu kämpfen. Der frühere Engpass bei der Lieferung von Triebwerken sei mittlerweile überwunden. Doch jetzt kämen die Hamburger beim Bau der Jets nicht nach.

"Die sind verspätet, alle sind sauer auf sie", sagte ein hochrangiger Airbus-Kunde. Andere Insider erklärten, Grund sei die Einführung einer neuen Version des A321neo ACF während des schon unter Hochdruck laufenden Betriebs. Es gebe Probleme mit der Verkabelung der Jets, hieß es außerdem. Airbus wollte dazu nicht unmittelbar Stellung nehmen.

Das französisch-deutsche Unternehmen räumte am Dienstag lediglich ein, die Übergabe einiger Maschinen an Kunden verschoben zu haben. Ein Grund dafür sei die aufwändige Anpassung der Kabinen beim Verkaufsschlager A321neo. Dazu kämen die Nachwirkungen der Triebwerks-Probleme, derentwegen einige A320-Flugzeuge immer noch auf ihre Auslieferung warteten. Die davon betroffenen Kunden seien informiert worden.

Immer dieser Kabelsalat!

Doch der Engpass bei den Flugzeugmotoren sei mittlerweile überwunden. Die Hersteller - Pratt & Whitney und die französisch-amerikanische CFM - lieferten schnell. Probleme mit den neuartigen, sparsamen Triebwerken hatte die Produktion des A320 und A321neo Anfang des Jahres monatelang lahmgelegt.

Im Mai hatten die A321-Auslieferungen nach Airbus-Daten angezogen, im September ging es wieder schleppender. Ein Insider sagte, Hamburg-Finkenwerder (Artikelbild) sei nicht die Ursache der neuerlichen Verzögerungen, dort seien sie aber am stärksten spürbar. Mit der Verkabelung der Kabinen hatte Airbus bereits bei der Einführung des Großraumflugzeugs A380 vor einem Jahrzehnt zu kämpfen.

Der Druck ist auch hausgemacht

Airbus hat sich selbst unter Druck gesetzt. Das Ziel, in diesem Jahr 800 Verkehrsmaschinen auszuliefern, bedeutet, dass im vierten Quartal jeden Monat 76 Maschinen an die jeweiligen Kunden übergeben werden müssen. Das wären zehn Prozent mehr als Airbus je geschafft hat. Produktionschef Guillaume Faury, der im April das Amt des Vorstandschefs von Tom Enders übernehmen soll, hat die Auslieferungen im laufenden Quartal zur "allerersten Priorität" erklärt.

dk/uh (rtr)