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Politik

Kein Asyl für mutmaßliche türkische Putschisten

12. Oktober 2016

Der Fall ist für die griechische Regierung delikat: Acht türkische Offiziere setzten sich nach dem gescheiterten Putschversuch ins Nachbarland ab und beantragten Asyl. Doch Griechenland will sie nicht aufnehmen.

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Asylsuchende türkische Soldaten nach Putschversuch (Foto: Reuters/A. Konstantinidis)
Bild: Reuters/A. Konstantinidis

Schon Ende September wurde dem Asylantrag eines Offiziers nicht stattgegeben. Jetzt lehnte eine Asylkommission in Athen auch die Anträge sechs weiterer Offiziere ab. Sie hatten sich Mitte Juli mit einem Armeehubschrauber nach Griechenland abgesetzt. Mit dabei war noch ein achter Offizier. Die Entscheidung über seinen Antrag wird in der kommenden Woche erwartet, sagte die gemeinsame Anwältin Stravroula Tomara der Nachrichtenagentur AFP. Sie kündigte an, Berufung gegen die abgelehnten Anträge einlegen zu wollen.

Tsipras: Entscheidung der griechischen Justiz

Die acht Militärs waren nach dem Putschversuch in der Türkei mit einem Hubschrauber in die grenznahe griechische Stadt Alexandroupoli geflohen und hatten Asyl beantragt. Ankara verlangte umgehend die Auslieferung der Männer mit dem Hinweis, die Militärs seien an dem Putschversuch beteiligt gewesen. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte wiederholt erklärt, in dem Fall entscheide die griechische Justiz.

Ausreisewelle aus der Türkei

Nach der Ablehnung in erster Instanz beklagten die sieben Offiziere, sie seien Opfer der "bilateralen Politik". Die Entscheidung "wurde nicht gemäß dem internationalen und europäischen Recht getroffen, sondern von der bilateralen Politik diktiert", teilten sie in einer Erklärung mit.

Die Asylbehörde betrachte sie als "Terroristen" und enthalte ihnen den internationalen Schutz vor.

Über den türkischen Auslieferungsantrag wird erst entscheiden, wenn das Asylgesuch abschließend behandelt ist. Die dürfte noch einige Zeit dauern, hieß es aus Justizkreisen.

rk/cr (afp, dpa)