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Athen streicht Steuervorteile auf Inseln

29. September 2015

Alexis Tsipras liefert: Griechenland erhöht die Mehrwertsteuer auf sechs Touristen-Inseln und kommt damit einer zentralen Forderung der internationalen Geldgeber nach. Der Urlaub in der Ägäis wird teurer.

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Griechische Insel Mykonos (Archivbild: Imago)
Bild: Imago/ANE Edition

Von Donnerstag dem 1. Oktober an gilt auf den Ägäis-Inseln Mykonos (Artikelbild) Santorin, Rhodos, Naxos, Paros und Skiathos der auf dem Festland übliche Mehrwertsteuersatz von 23 Prozent. Bisher gab es dort und auf zahlreichen weiteren Inseln einen um 30 Prozent niedrigeren Satz. Die Steuererhöhung gehört zu den Abmachungen zwischen der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras und den Gläubigern des hochverschuldeten Euro-Landes.

Wie das griechische Finanzministerium weiter mitteilte, gelten nur noch in wenigen Ausnahmen wie bei Büchern oder Medikamenten weiter verminderte Steuersätze von sechs und 13 Prozent. Ab Juni 2016 und Januar 2017 wird die Mehrwertsteuer für weitere, als wohlhabend geltende Touristen-Inseln angehoben. Ein Urlaub dort wird also teurer werden.

Griechenlands Ministerpräsident Tsipras (Foto: AP)
Griechenlands Ministerpräsident TsiprasBild: picture-alliance/AP Photo/T. Stavrakis

Belastungen für Landwirte

Auch auf die griechischen Bauern kommen im Zuge der Finanzreform höhere Belastungen zu. Für sie soll sich der Steuersatz in Stufen bis 2017 von heute 13 Prozent auf 26 Prozent erhöhen. Zudem ist geplant, Diesel für landwirtschaftliche Maschinen höher zu besteuern.

Heute zahlen Bauern 66 Euro Steuern pro Tonne Diesel; bis 1. Oktober 2016 soll der Satz auf etwa 200 Euro pro Tonne steigen. Diese Maßnahmen sollen jedoch erst Anfang Oktober endgültig entschieden werden. Die Bauernverbände haben für diesen Fall schon große Protestaktionen angekündigt.

Der inzwischen bei vorgezogenen Wahlen im September im Amt bestätigte Tsipras hatte im Juli den von den Geldgebern geforderten Spar- und Reformauflagen zugestimmt und dafür eine Mehrheit im Parlament in Athen erhalten. Im Gegenzug soll das von der Staatspleite bedrohte Land Hilfen im Umfang von 86 Milliarden Euro erhalten.

wl/uh /dpa, afp, rtr)