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Auswärtiges Amt erhöht Krisenstufe

6. Dezember 2013

Nach dem Tod zweier deutscher Entwicklungshelfer bei einem Anschlag im Jemen holt das Auswärtige Amt Mitarbeiter deutscher Hilfsorganisationen zurück nach Deutschland. Kanzlerin Merkel verurteilte den Terrorakt.

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Sicherheitskräfte in Sanaa nach dem Anschlag (Foto: Getty Images)
Bild: Mohammed Huwais/AFP/Getty Images

Deutsche Opfer eines Anschlags in Sanaa

Bei dem Anschlag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wurden 52 Menschen getötet, darunter auch zwei deutsche und ein jemenitischer Mitarbeiter der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Als Reaktion darauf entschied der Krisenstab des Auswärtigen Amtes nun, die Sicherheitsstufe für das arabische Land hochzusetzen.

"Das bedeutet, dass alle deutschen Mitarbeiter von Durchführungsorganisationen so schnell wie möglich den Jemen zu verlassen haben", sagte ein Ministeriumssprecher. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter der Entwicklungshilfeorganisation GIZ sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Die Entscheidung sei aus Fürsorge für deutsche Staatsbürger gefällt worden und gelte bis auf weiteres, so der Ministeriumssprecher. Die Lage im Jemen sei sehr schwierig und habe mit dem Anschlag eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die deutsche Botschaft in Sanaa werde aber in einem "Notbetrieb mit reduziertem Personal" und entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen weitergeführt werden.

Merkel verurteilt Terroranschlag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich "außerordentlich bestürzt" über den Tod der beiden deutschen Entwicklungsexperten und ihres jemenitischen Kollegen, wie ihr Sprecher in Berlin sagte. Die Bundesregierung und die Kanzlerin "verurteilen den terroristischen Anschlag auf das Schärfste". Merkel sprach den Familien der Todesopfer ihr Beileid aus.

Der Anschlag zeige, "wie menschenverachtend die Terroristen vorgehen. Sie haben überhaupt kein Interesse an einer besseren Zukunft ihres Landes, geschweige denn haben sie Achtung vor Menschenleben", so Merkels Sprecher weiter. Die internationale Gemeinschaft dürfe deshalb im Kampf gegen den globalen Terror nicht nachlassen.

Al-Kaida bekennt sich zum Anschlag

Ein Selbstmordattentäter hatte am Donnerstag einen Sprengsatz in einem Gebäudekomplex in der Hauptstadt Sanaa gezündet, zu dem das Verteidigungsministerium und ein Militärkrankenhaus gehören. Die Deutschen seien zu dem Zeitpunkt zufällig vor Ort gewesen, erklärte die GIZ. Die Entwicklungshilfeorganisation ist seit mehr als 40 Jahren im Jemen aktiv. Das Bundesunternehmen fördert dort vor allem die Bildung und baut die Wasserversorgung in dem Land aus. Weiter ist die GIZ im Gesundheitssektor, in der Ernährungssicherung und der Wirtschaftsentwicklung tätig.

Inzwischen bekannte sich die "Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel" (AQAP) zu dem Anschlag. Jemenitische Medien meldeten, die Terrororganisation habe den Angriff unter anderem mit Drohnenangriffen der US-Armee begründet.

kis/kle (dpa, rtr, afp, epd)