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Die Strecke der Tour de France 2019

6. Juli 2019

Ein flacher Start, wenige Zeitfahrkilometer und ein brutales Alpen-Finale: die Strecke der Tour de France lässt eine Dramaturgie erahnen - mit einem langen Anlauf und einer Klimax ganz am Schluss.

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Frankreich Tour de France 21. Etappe in Paris - Geraint Thomas
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Ena

Nach dem Start im belgischen Brüssel, der mit einer Flachetappe sowie einem Mannschaftszeitfahren den großen Eddy Merckx huldigen soll, der vor 50 Jahren seine erste Tour de France gewann, betritt die 106. Tour de France auf der 3. Etappe französischen Boden und wird ihn fortan nicht mehr verlassen.

Mit Ausnahme des Mannschaftszeitfahrens, das mit überschaubaren 27,6 Sekunden zum Sekundenpoker der großen Teams mit Ambitionen auf das Gesamtklassement wird, gehören die ersten Tage den Sprintern. Auf der 3. (in Épernay) und 5. Etappe (in Colmar) kommen jedoch nur Sprinter in Frage, die gut über ein paar Hügel hinwegkommen. Hier scheint die veranstaltende ASO einen Fahrertyp im Auge zu haben, der meist auch am Ende um das Grüne Trikot kämpfen kann – zum Beispiel Peter Sagan (Slowakei) oder Michael Matthews (Australien).

An der Planche des Belles Filles mit offenen Visieren

Die 6. Etappe von Mulhouse zur Planche des Belles Filles bietet die Bühne für das erste Aufeinandertreffen der Favoriten auf das Gelbe Trikot. Die geänderte Streckenführung im sieben Kilometer langen Anstieg enthält einige brutale Rampen von bis zu 24 Prozent Steigung - das lässt auf offene Visiere der Sieganwärter hoffen.

INFOGRAFIK Streckenverlauf 106. Tour de France
Von Brüssel nach Süden und wieder zurück nach Norden gen Paris - die Strecke der Tour 2019

Es folgen zwischen Belfort und Toulouse fünf wellige Etappen (Tagesabschnitte 7-11), die zu einem ständigen Duell zwischen Ausreißergruppen und Sprinterteams werden dürften. Insbesondere die achte Etappe nach Saint-Étienne dürften sich einige Fahrer rot angestrichen haben, hier gibt es nicht weniger als sieben Bergwertungen zu holen, eine gute Grundlage für Ambitionen auf das gepunktete Trikot.

Kurze, spektakuläre Alpenetappen

Auf der 12. Etappe wird es langsam ernst: Col de Peyresourde und Hourquette d’Ancizan sind zwei Anstiege der ersten Kategorie und bilden den Aufgalopp der Pyrenäenetappen. Tagsdarauf messen sich die Klassementfahrer und Spezialisten im Kampf gegen die Uhr - dem einzigen Einzelzeitfahren der Tour. Es misst nur 27,2 Kilometer und führt im ersten Teil über welliges Terrain. Die beiden folgenden Bergankünfte auf dem Col du Tourmalet (14. Etappe) und in Foix Prat d’Albis (15. Etappe) werden das Gesamtklassement weiter schärfen, ehe zwei vermutlich heiße, aber halbwegs flache Etappen durch Südfrankreich eine kurze Verschnaufpause versprechen.

Die 18. Etappe läutet das Finale der Tour ein: Über die Alpenriesen Izoard und Galibier bis hinab ins Tal in Valloire führt das 208 Kilometer lange Teilstück, das zurückliegenden Herausforderern die Chance zu einer frühen Attacke bietet. Die mit 126,5 km kurze 19. Etappe übe den Col de l’Iseran hinauf nach Tignes ist ein inzwischen gern gewähltes dramaturgisches Mittel der Tour-Organisatoren. Sie versprechen sich einen früheren, intensiveren Schlagabtausch der Favoriten, während hinten die Sprinter mit dem Zeitlimit kämpfen werden. Eine Etappe, vor der alle nervös sein werden.

Doch erst am Folgetag, der 20. Etappe, weiß man, wer die Tour gewinnen wird. Denn die erneut kurze Etappe nach Val Thorens (ein "Tal" auf 2365 Metern) ist die letzte Chance, den Träger des Gelben Trikots anzugreifen. Am Schlusstag auf den Champs-Elysées wird dies wie immer nicht mehr geschehen. Dort dürfen die Sprinter sich traditionell ein letztes Mal messen.