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Düsseldorf ist Favorit auf Tourstart 2017

Joscha Weber (mit sid, dpa)29. September 2015

London ist der Start der Tour de France zu teuer. Deshalb hat nun Düsseldorf beste Karten auf den Auftakt der Tour 2017. Doch auch hier gibt es noch Fragezeichen hinter der Finanzierung.

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Deutschland-Tour in Karlsruhe (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kugler

London hat abgewunken. Der Start der Tour de France 2017 ist Bürgermeister Boris Johnson einfach zu teuer. "Ich denke, 35 Millionen Pfund (47,2 Millionen Euro, Anm. d. Red.) für ein einmaliges Event sind es einfach nicht wert für London", sagte Johnson im Londoner Regionalsender die BBC. Damit ist der Topfavorit auf den Tourstart 2017 aus dem Rennen - und eine deutsche Stadt darf sich nun Hoffnungen machen.

Münster will nicht, Düsseldorf schon

Nach dem Rückzug Londons hat Düsseldorf große Chancen, den Start der Tour de France auszurichten. "Das Ergebnis unserer eingesetzten Arbeitsgruppe müsste in drei bis vier Wochen vorliegen - dann können wir mehr dazu sagen", erklärte Dieter Schneider-Bichel, der Sprecher von Oberbürgermeister Thomas Geisel. Das Düsseldorfer Stadtoberhaupt war beim Tourfinale in Paris im Juli mit Tourchef Christian Prudhomme zusammengetroffen und hatte Interesse an der Ausrichtung des "Grand Départ" bekundet.

John Degenkolb (l.) und André Greipel im Sprintduell bei der Tour de France 2015 (Foto: dpa)
Zwei Protagonisten für eine Tour-Etappe in Deutschland? John Degenkolb (l.) und André Greipel im Sprintduell bei der Tour de France 2015Bild: picture-alliance/dpa/Y. Valat

Weitere deutsche Tour-Bewerber waren Münster und das Saarland. Allerdings waren zuletzt aus beiden Regionen Rückzugstendenzen zu vernehmen, so dass Düsseldorf jetzt der einzige heiße Kandidat sein könnte. In der Fahrradstadt Münster, die Tourchef Christian Prudhomme im vergangenen Jahr besucht hatte, hat sich der Stadtrat kürzlich gegen einen Tourstart ausgesprochen. Eine Mehrheit der Stadtabgeordneten stimmte gegen "jede Form eines Barzuschusses und einer entgeltfreien Überlassung von Dienst- und Sachleistungen oder Infrastruktur". Damit ist Münster aus dem Rennen, obwohl sich Bürgermeister Markus Lewe für die Tour stark gemacht hatte.

Millionenpublikum in Karlsruhe und Pforzheim

Allein an Gebühren an die Tour-Organisatoren wären für die beiden wahrscheinlichen Veranstaltungstage rund vier Millionen Euro fällig. Aber trotz dieser finanziellen Hürde passe ein Tourstart in Düsseldorf in "politische und strategische Überlegungen", wie Düsseldorfs Sprecher Schneider-Bichel der dpa sagte. Es sei klar, dass dafür "städtisches Geld fließen muss" - noch gibt es hierfür offenbar aber kein grünes Licht. Bisher startete die Tour, die im kommenden Jahr in Mont-Saint-Michel in der Normandie beginnt, dreimal in Deutschland: 1965 in Köln, 1980 in Frankfurt/Main und 1987 im Westen Berlins. Vor zehn Jahren unternahm die Frankreich-Rundfahrt vor einem Millionenpublikum am Straßenrand letztmals einen Abstecher nach Karlsruhe und Pforzheim.