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Fed-Mitglied stellt Zinswende in Frage

26. August 2015

Bei der US-Notenbank Fed werden die Stimmen lauter, die wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten erste Zweifel an einer Zinsanhebung im September anmelden.

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US-Notenbank in Washington DC (Foto: AFP PHOTO / Karen BLEIER)
Bild: AFP/Getty Images/K. Bleier

Die Zinswende im nächsten Monat zu starten, "scheint für mich weniger zwingend zu sein als noch vor ein paar Wochen," sagte der Präsident der regionalen Notenbank von New York, William Dudley, am Mittwoch in New York.

Die Risiken für die US-Wirtschaft hätten zugenommen. Er wolle vor einer endgültigen Entscheidung über den Zeitpunkt des Zinsschrittes erst noch weitere US-Konjunkturdaten sehen, sagte Dudley. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihre nächste Zinssitzung am 16. und 17. September.

Die Leitzinsen in den USA liegen seit der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Fed-Chefin Janet Yellen hatte bereits angekündigt, die Zinswende in diesem Jahr zu starten. Der genaue Zeitpunkt steht aber bislang nicht fest.

Erst im nächsten Jahr?

Manche Volkswirte und Analysten gehen davon aus, dass die Fed erst im Dezember oder im nächsten Jahr die Zinsschraube anzieht. Eine Reihe schlechter Konjunkturdaten aus China hatte Befürchtungen verstärkt, dass die Wirtschaft der Volksrepublik nachhaltig ins Straucheln geraten könnte. In der Folge brachen die chinesischen Börsen massiv ein und setzten den weltweiten Finanzmärkten zu. Eine nachhaltige Eintrübung der Konjunktur in China hätte auch negative Folgen für die US-Konjunktur.

Ganz ausschließen wollte Dudley, der als enger Vertrauter von Fed-Chefin Janet Yellen gilt, aber einen Schritt im September nicht. Er wolle sehen, wie sich die Märkte in den kommenden Wochen entwickeln, sagte Dudley.

Die seit Monaten immer wieder angedeutete Absicht der Fed, möglicherweise noch im Herbst die Zinswende einzuleiten, hat bereits zu massiven Umschichtungen von Kapital aus den Schwellenländern in Richtung Industriestaaten geführt. In der Folge gerieten deren Währungen unter Abwertungsdruck. So verlor der brasilianische Real in zwölf Monaten über ein Drittel seines Wertes gegenüber dem Dollar, der russische Rubel über 40 Prozent. Zuletzt hatte die chinesische Zentralbank die Dollarbindung der Landeswährung Yuan etwas gelockert, worauf sie um knapp vier Prozent abwertete.

wen/nm (rtr, dpa)