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Ford streicht hunderte Jobs

26. September 2012

Die Absatzflaute in Europa zeigt Wirkung: Der US-Autobauer Ford tritt auf die Kostenbremse und will an den europäischen Standorten hunderte Arbeitsplätze abbauen. Betroffen sind vor allem Deutschland und Großbritannien.

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Ein Ford-Arbeiter montiert in Köln einen Fiesta (Foto: dpa)
Ford Arbeiter Köln Produktion FertigungBild: picture-alliance/dpa

Der mit hohen Kosten kämpfende Autohersteller Ford muss zwar in Europa sparen, will das aber möglichst sozialverträglich umsetzen. Den angepeilten Abbau von Stellen will das Unternehmen vor allem durch normale Fluktuation und die Reduzierung von Leiharbeit erreichen. Außerdem legt der Konzern ein Abfindungsprogramm auf. Ziel sei das freiwillige Ausscheiden "einiger hundert Mitarbeiter", teilte Ford Europe am Dienstag mit. Die genaue Zahl der betroffenen Jobs soll allerdings erst in den kommenden Monaten vorliegen.

Durch die Einsparungen will Ford eine "größere Effizienz in allen Bereichen" des Europageschäfts erzielen. Für den zweitgrößten US-Autobauer arbeiten derzeit in Europa rund 66.000 Mitarbeiter, die größte Gruppe davon ist in Deutschland angestellt.

Eine Milliarde Dollar Verlust

Ford erwartet angesichts "des zerbröckelnden Umfeldes in Europa" dieses Jahr einen Verlust von über einer Milliarde Dollar im Europageschäft und strukturiert seine Produktion um. Schon im zweiten Quartal musste der Konzern Einbußen von 404 Milliarden Dollar hinnehmen. Der Absatz war in Europa im August um 29 Prozent eingebrochen, die gesamte Branche verzeichnete dagegen einen Rückgang um 8,5 Prozent. Im Juli hatte Ford angesichts der Absatzschwäche auf dem europäischen Markt bereits Einschnitte angekündigt.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, hat das Unternehmen ferner einen Einstellungsstopp verhängt. Wichtige Jobs würden aber weiterhin neu besetzt. Außerdem erwäge der Autobauer die Auflösung der Kooperation mit dem französischen Wettbewerber PSA Peugeot Citroën bei der Produktion kleinerer Dieselmotoren am britischen Standort Dagenham. Dazu erklärte das Unternehmen, dass Ford und PSA auch in Zukunft bei Motoren unter zwei Litern kooperieren würden. Sie stellten immerhin 75 Prozent der gesamten Motorenproduktion innerhalb der Kooperation dar. Beide Autobauer hätten bereits angekündigt, größere Dieselmotoren künftig in eigener Regie herzustellen.

kle/qu (afp, dapd, rtr, dpa)