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"Frankfurter Rundschau" droht das Aus

13. November 2012

Die renommierte linksliberale Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" steht möglicherweise vor dem Ende. Das Verlagshaus stellte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag.

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Die Ausgabe der "«Frankfurter Rundschau" vom 13. November 2012 (Foto: DW)
Bild: DW

Das Verlagshaus gehört mehrheitlich der Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg ("Kölner Stadt-Anzeiger", "Berliner Zeitung"). Daneben ist die SPD über ihre Medienholding DDVG an dem Blatt beteiligt sowie die Karl-Gerold-Stiftung. DuMont und DDVG erklärten, man sähe keine Perspektive mehr, die "FR" in die Gewinnzone zurückzuführen. Im ersten Halbjahr 2012 habe das Frankfurter Verlagshaus massiv Umsätze mit Anzeigen und im Druck verloren.

Seit Jahren große Probleme

Die "Frankfurter Rundschau" kämpft seit vielen Jahren mit dem Umbruch in der Medienbranche und macht seit geraumer Zeit Verluste in zweifacher Millionenhöhe. Die Zeitung hat bereits drastisch Personal abgebaut, der Mantelteil wird überwiegend von einer Redaktionsgemeinschaft des M. DuMont Schauberg-Mutterverlags erstellt und ist zu einem Großteil identisch mit dem der "Berliner Zeitung".

Sinkende Auflage

In Frankfurt sind jedoch noch zahlreiche Redakteure nicht nur des Regional- und Lokalteils tätig. Aktuell hat die FR noch etwas mehr als 500 Mitarbeiter, etwa ein Fünftel davon in der Redaktion. Auch die Auflage des traditionsreichen Blattes sinkt: Im dritten Quartal 2012 wurden durchschnittlich knapp 118.000 Zeitungsexemplare täglich verkauft. Vor zehn Jahren waren es noch gut 183.000.

Das Amtsgericht Frankfurt berief den Anwalt Frank Schmitt zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er soll nun die Lage sondieren. Die Löhne der Mitarbeiter sind nur bis Ende Januar durch das Insolvenzgeld sicher.

wl/hp (dpa, dapd, epd)