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Frankreich setzt Flugzeugträger gegen IS ein

24. November 2015

Nach den verheerenden Angriffen in Paris geht Frankreich auf breiter Front gegen Terroristen vor. Vom Flugzeugträger "Charles de Gaulle" starteten Jets zu Angriffen auf IS-Ziele. Finanzströme sollen ausgetrocknet werden.

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Ein Rafale-Jet startet von der "Charles de Gaulle" zu einem Angriff auf IS-Ziele (Foto: AFP)
Ein Rafale-Jet startet von der "Charles de Gaulle" zu einem Angriff auf IS-ZieleBild: Getty Images/AFP/A. C. Poujoulat

Am Sonntag hatte der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" das östliche Mittelmeer erreicht, am Montag starteten Kampfflugzeuge zu Bombenangriffen auf die Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien. Vier Rafale-Maschinen seien von dem Flugzeugträger nach Syrien geschickt worden, zwei weitere Kampfjets vom Typ Mirage 2000 seien am Montagabend aus Jordanien gestartet, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Die Offensive habe Zielen in der IS-Hochburg Rakka im Norden des Bürgerkriegslandes gegolten, darunter ein Kommandozentrum und ein Fuhrpark. Alle Ziele seien zerstört worden.

Zuvor hatten Kampfjets zu Angriffen auf IS-Stellungen im Irak von dem Flugzeugträger abgehoben. Bei der westirakischen Provinzhauptstadt Al-Ramadi sei eine Gruppe von Terroristen "ausgeschaltet" worden, hieß es weiter. Ferner hätten die Kampfpiloten im Gebiet der nordirakischen Metropole Mossul eine Artillerie-Stellung zerstört, die auf irakische Truppen gezielt habe.

Geldströme sollen gestoppt werden

Frankreichs Regierung knöpft sich auch die Geldflüsse von Terroristen vor. Finanzminister Michel Sapin kündigte weitere Maßnahmen an und ermahnte die EU-Partner, die beschlossenen Anti-Geldwäsche-Regeln rascher umzusetzen. Frankreich habe viele Sympathie-Erklärungen aus dem Ausland erhalten, "nun müssen Taten folgen", sagte Sapin.

Frankreichs Finanzminister Sapin (l.) mit seinem deutschen Kollegen Schäuble im Juli in Brüssel (Foto: dpa)
Frankreichs Finanzminister Sapin (l.) mit seinem deutschen Kollegen Schäuble im Juli in BrüsselBild: picture-alliance/dpa/O. Hoslet

Insbesondere solle die internationale Geldwäsche-Task-Force bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kooperationsunwillige Staaten benennen. Bislang weist diese "Schwarze Liste" als Verweigerer nur Nordkorea und den Iran auf.

Summe von Prepaid-Bankkarten begrenzen

Die Beteiligung an Attentaten setze voraus, dass die Terroristen auch an das benötigte Geld gelangten, erklärte Sapin weiter. Aus seinem Ministerium verlautete, bei den Terroranschlägen vom 13. November hätten Prepaid-Bankkarten, mit denen Bargeld anonym abgehoben werden kann, eine Rolle gespielt. Sapin will deshalb die maximale Summe, die mit solchen Karten abgehoben werden kann, begrenzen.

Außerdem soll die französische Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche (Tracfin) mehr Befugnisse erhalten. Ab Januar soll überdies nur demjenigen ein Betrag von 1000 Euro und mehr gewechselt werden, der sich ausweisen kann. Zudem sollen Reisende bei einem Grenzübertritt nur noch mit einer Zollerklärung Bargeld in Höhe von 10.000 Euro oder mehr mitnehmen dürfen.

se/cw (afp, dpa, ape)