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G7 wollen Währungskrieg vermeiden

Insa Wrede12. Februar 2013

Die Gruppe der etablierten Industrieländer stemmt sich gegen einen Wettlauf um die Abwertung von Währungen. Japan hatte seine Geldmenge massiv ausgeweitet und damit die Debatte um einen Währungskrieg neu entfacht.

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Symbolbild Währungen WährungskriegBild: imago/Birgit Koch

Die führenden Industrie-Nationen (G7) stemmen sich mit einem Bekenntnis zu freien Wechselkursen gegen einen drohenden Währungskrieg. Die Wechselkurse sollten von den Märkten bestimmt werden, bekräftigten die G7-Länder in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung. Zugleich suchen die USA, Japan, Kanada, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien den Schulterschluss: "Wir werden uns weiter eng zum Thema Devisenmärkte abstimmen und entsprechend zusammenarbeiten", betonten die Staaten. Sie stimmen zudem darin überein, dass "ungeordnete Wechselkurs-Bewegungen" die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität beeinträchtigen könnten.

Thema des G-20-Treffen in Moskau

Ab Freitag werden die Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Moskau zusammenkommen. Auf Druck Frankreichs hatte die Eurogruppe am Montag in Brüssel entschieden, dort das Thema Wechselkurse anzusprechen. Frankreichs Regierung fürchtet, dass der derzeit starke Euro Bemühungen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zunichte macht.

Auch nach Einschätzung des neuen Weltbank-Chefvolkswirts müssen die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer enger zusammenarbeiten, um einen weltweiten Währungskrieg zu verhindern. "Wir befinden uns nicht in einem Währungskrieg, könnten uns aber darauf hinbewegen," sagte Kaushik Basu am Dienstag im Reuters-Interview.

Im Vorfeld des G-20 Treffens warnte auch die US-Delegationsleiterin, Lael Brainard vor Manipulationen an den Wechselkursen. Ein "Abwertungs-Wettbewerb" müsse unbedingt verhindert werden. Die Wechselkurse müssten allein vom Markt bestimmt werden.

Brainard forderte in diesem Zusammenhang namentlich China auf, seine Währung nicht künstlich zu beeinflussen. Bei einem hohen Eurokurs werden Produkte aus der Eurozone auf dem Weltmarkt teurer - etwa in der Konkurrenz mit Waren aus China. Der Regierung in Peking wird schon lange vorgeworfen, die Landeswährung künstlich niedrig zu halten, um chinesischen Produkten einen Vorteil zu verschaffen.

Japans Geldpolitik im Visier

Die Debatte über Wechselkurs-Dumping wurde erst kürzlich durch das G7-Mitglied Japan neu angeheizt, nachdem Tokio seine Geldpolitik radikal gelockert hat. Die Regierung Japans schickte den Yen auf Talfahrt und verschaffte japanischen Firmen Wettbewerbsvorteile im Ausland. In den USA und in Europa wurde Kritik an Äußerungen aus Japan laut, die darauf schließen ließen, dass die Regierung in Tokio auf ein bestimmtes Währungsziel hinarbeitet. Seit Oktober hat der Yen etwa 20 Prozent an Wert verloren.

Japans Finanzminister Taro Aso betonte, sein Land sei nicht von den übrigen Mitgliedern an den Pranger gestellt worden: "Die G7 haben voll anerkannt, dass die von uns unternommenen Schritte zur Bekämpfung der Deflation nicht darauf gerichtet sind, die Devisenmärkte zu beeinflussen."

iw/hb (rtrs, afp)