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Geht der müde Kampf um Europa weiter?

Calle Kops (dpa, sid)29. Februar 2016

Bei drei Bundesliga-Spieltagen in zehn Tagen mit neun möglichen Punkten sind in der Tabelle große Sprünge möglich. Doch die Europapokal-Anwärter machen eher einen Schritt vor und zwei zurück. Es ist Zeit aufzuwachen.

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Mahmoud Dahoud (2.v.l.) und seine Mitspieler von Borussia Mönchengladbach blicken ratlos ins Leere (Foto: Getty Images/Bongarts/A. Grimm)
Bild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Zum Auftakt der letzten Englischen Woche in dieser Saison haben die beiden Top-Teams der Liga am Wochenende sicher drei Punkte eingefahren. Bayern München und Borussia Dortmund ziehen auf den ersten beiden Plätzen - in sicherem Abstand voneinander - weiter einsam ihre Kreise. Am Mittwoch (20.00 Uhr MEZ) erwarten die Bayern den FSV Mainz 05 und der BVB muss bei Darmstadt 98 ran. Bei allem Respekt, für die Münchner und Dortmunder wird da wohl nicht viel anbrennen.

Ganz anders sieht es dagegen bei den Mannschaften aus, die sich im Kampf um die lukrativen Startplätze für das internationale Geschäft ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Oder sollte man lieber sagen, im "Krampf" darum. Seit Wochen machen Mönchengladbach, Leverkusen, Schalke und Wolfsburg einen Schritt nach vorne, um im Anschluss gleich wieder zwei Schritte zurück zu machen. Auch Hertha und Mainz spielen nicht konstant, doch - wiederum bei allem Respekt - dort vorne in der Tabelle konnte man sie nun nicht unbedingt erwarten.

Erfolgswelle trägt Hertha

Bei Hertha BSC wächst mit dem Punktekonto auch das Selbstvertrauen. Der Tabellendritte bekommt es am Mittwoch im heimischen Olympiastadion mit der abstiegsbedrohten Frankfurter Eintracht zu tun. Trotz breiter Berliner Brust ist das kein Selbstläufer, denn nach dem 0:0 gegen Schalke blicken die Frankfurter der Partie zuversichtlich entgegen. Verteidiger Marco Russ tönte schon: "Da wird mir nicht Angst und Bange." Und Torhüter Lukas Hradecky ergänzte: "Wir gehen dort hin, um etwas zu holen."

Die Spieler von Hertha BSC jubeln vor ihrem Fan-Block nach dem Sieg in Köln (Foto: picture-alliance/dpa/M. Hitij)
Erfolg vereint: Die Spieler von Hertha BSC jubeln vor ihrem Fan-Block nach dem Sieg beim 1. FC KölnBild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Auch auf den Ranglistenvierten Borussia Mönchengladbach wartet mit dem Heimspiel gegen Stuttgart keine leichte Aufgabe. Der VfB verlor zwar am Samstag in Hannover, doch zuvor waren die Stuttgarter in acht Liga-Spielen ungeschlagen geblieben, fünf dieser acht Spiele gewannen sie."Es gibt keinen Grund, an etwas zu zweifeln. Wir gehen unseren Weg weiter. Die Niederlage wirft uns nicht um", betonte VfB-Trainer Jürgen Kramny. "Gladbach", ergänzte Kramny, "hat ein gutes Umschaltspiel, kreative und schnelle Spieler im Team." Er betonte aber auch: "Wir konzentrieren uns auf uns. Wir wollen dem Gegner Aufgaben stellen."

Verletzungspech zur Unzeit

Nach der Pleite in Mainz schrillen beim Europapokal-Aspiranten Bayer Leverkusen die Alarmglocken. Die Werkself fiel nach der zweiten Niederlage nacheinander auf Rang sechs zurück. "Wir müssen sofort aufstehen", forderte dann auch Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem Duell mit Werder Bremen. Doch ausgerechnet jetzt wurde bekannt, dass Mittelfeldakteur Kevin Kampl den Leverkusenern wegen eines Wadenbeinbruchs wohl bis zum Saisonende fehlen wird. Da kommt es nicht gerade gelegen, dass die Bremer im Kampf gegen den Abstieg jeden Zähler brauchen.

Die Schalker Leroy Sane (l.) und Franco di Santo (r.) schauen enttäuscht nach dem 0:0 in Frankfurt (Foto: Getty Images/Bongarts/A. Grimm)
Die Gesichter der Schalker Profis sprechen BändeBild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

Bleibt noch das Sorgenkind aus Gelsenkirchen: Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg droht Schalke 04 das von Vorstand Sport Horst Heldt ausgegebene Wunschziel Champions League aus den Augen zu verlieren. "Wir haben zumindest zu Null gespielt und eine Reaktion gesehen", meinte Schalkes Coach André Breitenreiter nach der schwachen und torlosen Partie bei Eintracht Frankfurt am Sonntag schon fast etwas trotzig. Ein gutes Gefühl für das Heimspiel gegen den Hamburger SV dürfte den Königsblauen die Statistik geben: Gegen keinen Klub verbuchte Schalke so viele Punkte (131) und Tore (134) wie gegen den HSV.

Fortsetzung folgt?

Vor dem 24. Spieltag scheint also nicht sehr viel dafür zu sprechen, dass das Rennen um die Europapokalplätze gravierend an Fahrt aufnimmt. Interessant dürfte noch werden, ob Trainer Julian Nagelsmann 1899 Hoffenheim wirklich nachhaltig wiederbeleben kann. Das Heimspiel gegen den FC Augsburg am Mittwoch wird da zum nächsten Prüfstein für den 28-Jährigen und seine Mannschaft werden.

Alle Begegnungen des 24. Bundesliga-Spieltags können Sie im DW-Liveticker verfolgen. Los geht es jeweils rund 15 Minuten vor Anpfiff.