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Politik

"Geo Barents" hat sicheren Hafen gefunden

28. Oktober 2021

Das Rettungsschiff von "Ärzte ohne Grenzen" hat mit 367 Menschen, darunter sehr viele Kinder, in Palermo angelegt. Seit dem Wochenende wartete das Schiff auf die Erlaubnis, einen Hafen ansteuern zu dürfen.

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Geo Barents I Migration über das Mittelmeer
Migranten auf der "Geo Barents"Bild: Ahmed Hatem/AP/picture alliance

Unter den 367 Geretteten sind nach Angaben der Helfer 172 Minderjährige. Viele von ihnen seien ohne Eltern auf diese gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer geschickt worden. Diese hohe Zahl von Kindern ist laut "Ärzte ohne Grenzen" selbst für erfahrene Seenotretterinnen und -retter ungewöhnlich.

Quarantäne an Land

Das Seenotrettungsschiff "Geo Barents" legte am späten Mittwochabend im Hafen von Palermo auf Sizilien an. Dort sollten die Menschen auf Corona getestet und dann auf Aufnahme- und Quarantänelager verteilt werden.

Palermos Bürgermeister Leoluca Orlanda kam laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zur Ankunft des Schiffes in den Hafen. "Lasst uns die Egoismen und politischen Hinterhältigkeiten überwinden", sagte der Sozialdemokrat.

Geo Barents
Die als Rettungsschiff gecharterte "Geo Barents" unterwegs im zentralen Mittelmeer (Archivbild)Bild: Daniel Kubirski/picture alliance

Die "Geo Barents" hatte in der vergangenen Woche in mehreren Einsätzen die Migranten von Schlauch- und Holzbooten an Bord geholt. Seit dem Wochenende wartete das Schiff dann auf die Erlaubnis, einen Hafen ansteuern zu dürfen. Die Sorgen wuchsen wegen der Vorhersagen von heftigen Stürmen in der Region südöstlich von Sizilien und südlich von Kalabrien.

Nach tagelangen bangen Warten erhielt das Schiff dann grünes Licht von den italienischen Behörden. "Worte können die Freude und Erleichterung an Bord nicht beschreiben", twitterte die Organisation.

Viele Migranten legen von den Küsten Nordafrikas ab - in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Europäischen Union. Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang schon mehr als 1550 Menschen auf der Überfahrt gestorben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher.

Nur private Organisationen halten mit ihren Schiffen Ausschau nach gefährdeten Menschen. Derzeit ist außer der "Geo Barents", die von der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" betrieben wird, noch die "Sea-Eye 4" der deutschen Rettungsorganisation Sea Eye auf dem Mittelmeer im Einsatz.

qu/wa (dpa, afp, epd)