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Kriminalität

Influencer Tate in Rumänien festgenommen

30. Dezember 2022

Der ehemalige Kickboxer und Influencer Andrew Tate ist wegen Vorwürfen des Menschenhandels, der Vergewaltigung und des organisierten Verbrechens festgenommen worden. Auch sein Bruder wurde in Gewahrsam genommen.

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Rumänien Festnahme Ex-Kickboxer Andrew Tate
Ex-Kickboxer Andrew Tate bei der Festnahme in BukarestBild: Observator Antena 1/AP/picture alliance

Zusammen mit dem britischen Staatsbürger Andrew Tate festgenommen wurden dessen Bruder Tristan und zwei Rumänen, wie die für organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der rumänischen Staatsanwaltschaft, DIICOT, mitteilte. Die vier Verdächtigen sollen seit Beginn des Jahres 2021 Menschenhandel in Rumänien und auch in den USA und Großbritannien betrieben und Frauen zur Prostitution gezwungen haben.

Die Frauen seien zu sexuellen Handlungen genötigt worden um "pornografische Inhalte zu produzieren und sie im Internet zu verbreiten". Die bisher sechs nachgewiesenen Opfer seien nach der sogenannten Loverboy-Methode rekrutiert worden, heißt es in einer Mitteilung von DIICOT. Sie seien mit Versprechen auf Liebe und Heirat angelockt worden.

Im Zuge der im April eingeleiteten Ermittlungen haben bereits Durchsuchungen an mehreren Orten im Land stattgefunden. Laut DIICOT wurden zuletzt in Bukarest und Umgebung fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt. Die vier tatverdächtigen Männer sollen noch an diesem Freitag einem Haftrichter in Bukarest vorgeführt werden.

Tate protzt mit CO₂-schleudernden Sportwagen

Tate, der vor einigen Jahren mit seinem Bruder nach Rumänien gezogen war, ist wegen frauenfeindlicher Äußerungen aus mehreren Onlinediensten verbannt worden. Seit dem Verkauf von Twitter an Multimilliardär Elon Musk darf Tate die Plattform wieder nutzen.

Erst am Mittwoch war Tate auf Twitter mit der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg aneinandergeraten und hatte damit Aufmerksamkeit vor einem Millionenpublikum gefunden. Tate, der immer wieder mit frauenverachtenden Aussagen aufgefallen ist, hatte mit der Zahl seiner Autos geprahlt und an Thunberg gerichtet geschrieben: "Bitte gib mir deine E-Mail-Adresse, damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann."

Die Vorreiterin der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future reagierte prompt: "Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an kleinerpenisenergieàhastdunichtsbessereszutun.com." Das saß aus Sicht vieler Twitter-Nutzer - am späten Freitagvormittag hatte Thunbergs Post 3,3 Millionen "Gefällt mir"-Angaben - der Post des ehemaligen Kickboxers gut 200.000.

qu/uh (afp, dpa, rtr)