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IOC-Chef Bach: "Kein Platz für Dopingbetrüger"

Stefan Nestler18. Mai 2016

IOC-Präsident Thomas Bach hält einen Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio für denkbar. Großen Einfluss habe, was die Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur ergebe.

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IOC-Chef Thomas Bach. Foto: Reuters
Bild: Reuters/D. Balibouse

Auf der Homepage des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) schrieb Präsident Thomas Bach unter dem Titel "Kein Platz für Dopingbetrüger", er habe die Welt-Doping-Agentur (WADA) aufgefordert, die neuen Vorwürfe gegen Russlang im Zusammenhang mit den Winterspielen 2014 in Sotschi genau zu prüfen. "Die Ergebnisse der WADA-Untersuchung werden großen Einfluss darauf haben, in welcher Form russische Athleten an den Olympischen Spielen Rio 2016 telilnehmen werden. Sollte es Beweise für ein organisiertes Doping-System geben, das weitere Sportarten betrifft, müssten die Internationalen Verbände und das IOC die schwierige Entscheidung zwischen kollektiver Verantwortung und individueller Gerechtigkeit treffen", so der deutsche IOC-Chef weiter. Die Spiele in Rio finden vom 5. bis 21. August statt.

Russisches Sportministerium will "vollständig kooperieren"

Der frühere Leiter des Moskauer Ant-Doping-Labors, Gregori Rodschenkow, hatte gegenüber der "New York Times" behauptet, er habe unter Mithilfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über 100 Dopingproben russischer Athleten in Sotschi ausgetauscht, darunter von mindestens 15 Medaillengewinnern. Zudem habe er für russische Sportler extra einen Mix aus drei verschiedenen Dopingmitteln entwickelt, so Rodschenkow, der jetzt in den USA lebt. Das russische Sportministerium erklärte, man werde "vollständig" mit der WADA kooperieren. Einen kompletten Olympia-Ausschluss Russlands dürfe es aber nicht geben: "Wir sind der starken Überzeugung, dass Athleten, die jahrelang für die Olympischen Spiele trainiert haben, nicht das Recht abgesprochen werden darf, daran teilzunehmen."

Bob-Olympiasieger Zubkow. Foto: dpa-pa
Unter den Verdächtigen: Bob-Olympiasieger ZubkowBild: picture-alliance/dpa/M. Mikhail

Ole Bischof: "Kein Doper darf sich in Sicherheit wiegen"

Am Dienstag hatte das IOC auch bekanntgegeben, dass bei Nachtests der Olympischen Spiele in Peking 2008 insgesamt 31 Sportler aus zwölf Ländern positiv getestet worden seien. Auch Dopingproben der Spiele 2012 in London seien mit neuesten wissenschaftlichen Methoden überprüft worden. Deren Ergebnisse sollen in der kommenden Woche veröffentlich werden. "Dieses entschlossene Vorgehen wird höchstwahrscheinlich einige Dutzend gedopte Athleten von den Olympischen Spielen 2016 in Rio fernhalten", schrieb IOC-Chef Bach. Mit seiner Null-Toleranz-Politik wolle das IOC "die sauberen Athleten vor Doping, Korruption, jeder From von Manipulation und haltlosen Verdächtigungen schützen." Ole Bischof, Judo-Olympiasieger von 2008, begrüßte die neuerliche Überprüfung von Dopingproben. "Diese Nachkontrollen sind wichtig, damit sich kein Doper in Sicherheit wiegen kann", sagte Bischof, der jetzt Vize-Präsident Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist: "Es ist gut, dass diese Ergebnisse jetzt bekannt werden, damit diese Sportler vor Rio aus dem Verkehr gezogen werden."

sn/og (sid, dpa, IOC)