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Verschärfte Reisewarnung

28. März 2016

Bislang hat Israel seine Bürger "nur" vor einer Reise in die Türkei gewarnt. Jetzt fordert Tel Aviv seine Bürger auf, angesichts der Terrorgefahr, das Land umgehend zu verlassen.

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Absperrung nach dem Anschlag in der Fußgängerzone (Foto: picture-alliance/dpa/T. Bozoglu)
Absperrung nach dem Anschlag in der Fußgängerzone am 19. MärzBild: picture-alliance/dpa/T. Bozoglu

Es bestehe in der ganzen Türkei eine "konkrete hohe Gefahr" neuer Anschläge der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf Touristen, darunter auch Israelis, begründete der Nationale Sicherheitsrat nach einer Beratung die Verschärfung der Reisewarnung.

Ein Selbstmordattentäter hatte am 19. März auf einer belebten Straße in Istanbul vier Menschen mit in den Tod gerissen, darunter drei Israelis. Auch unter den Verletzten waren zahlreiche Israelis. Der Anschlag beweise "hohe Fähigkeiten" des Terrornetzwerkes in der Türkei, hieß es in der Mitteilung des Sicherheitsrates. Trotz der angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern verbringen aufgrund der günstigen Kosten jährlich zehntausende Israelis ihren Urlaub in der Türkei.

Erhöhte Vorsicht und besondere Achtamkeit

Die türkische Polizeidirektion hatte nach Angaben des Senders CNN Türk am Samstag vor Anschlägen aus dem Umfeld des IS auf jüdische und christliche Einrichtungen während der Osterfeiertage gewarnt. Die Bevölkerung sei vor allem in der Hauptstadt Ankara zu besonderer Achtsamkeit aufgerufen.

In der Nacht zum Dienstag berichtete der britische Nachrichtensender Sky News, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) plane Angriffe auf jüdische Kinder in der Türkei. Vorgesehen seien Anschläge auf Kindergärten, Schulen und Jugendzentren, meldet der Sender unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Geheimdienstkreise. Die Informationen stammten von sechs Personen, die in der vergangenen Woche in der südtürkischen Stadt Gaziantep festgenommen worden seien. Das wahrscheinlichste Ziel sei eine Synagoge in dem Istanbuler Stadtteil Beyoglu, an dem ein Gemeindezentrum und eine Schule angeschlossen sei, heißt es weiter. Als Reaktion seien in der Türkei "außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen" eingeleitet worden.

Auch das deutsche Auswärtige Amt rät Reisenden in der Türkei gegenwärtig zu erhöhter Vorsicht vor allem in den Großstädten. Grundsätzlich abgeraten wird nur von Aufenthalten in den Grenzgebieten zu Syrien und dem Irak.

fab/ww (dpa, afp, rtr)