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Jemens Regierung in Aden unter Beschuss

6. Oktober 2015

Unbekannte haben ein von der jemenitischen Regierung genutztes Hotel in Aden beschossen. Dabei gab es offenbar mindestens 15 Tote. Ministerpräsident Bahah und andere Regierungsmitglieder blieben unverletzt.

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Nach dem Anschlag auf ein Hotel in Aden steigt dichter Rauch auf (Foto: EPA/STRINGER)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben von Bewohnern schossen die Angreifer zunächst eine Rakete auf den Eingang des Hotels Kasr in der jemenitischen Hafenstadt. Zwei weitere Geschosse hatten offenbar Einrichtungen saudi-arabischer Truppen als Ziel. Sie seien unmittelbar in der Nähe des Hotels sowie im Bezirk Buraika eingeschlagen, heißt es. Auf Twitter veröffentlichte Bilder zeigen einen Einschlag und eine dichte Rauchwolke über dem Hotel. Nach Angaben der jemenitischen Regierung wurden die Raketen außerhalb der Stadt abgefeuert.

Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi hielt sich zur Zeit des Angriffs offenbar im Ausland auf. Vizepräsident Chaled Bahah und andere Regierungsmitglieder blieben unverletzt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Durch den Beschuss seien 15 Militärangehörige der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sowie jemenitischer Verbündeter gestorben, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur der VAE.

Intermimshauptstadt Aden

Die international anerkannte Regierung nutzt das Hotel als Basis, seit sie aus ihrem sechsmonatigen Exil in den Jemen zurückgekehrt ist. Sie war vor den Huthi-Rebellen nach Saudi-Arabien geflohen. Die Aufständischen kontrollieren seit September 2014 die Hauptstadt Sanaa.

Die Regierungstruppen von Hadi eroberten in den vergangenen Monaten mit Unterstützung eines von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses die Hafenstadt Aden und mehrere Provinzen im Süden zurück. Aden wurde zur provisorischen Hauptstadt erklärt. Die Sicherheitslage in der zweitgrößten Stadt des Landes bleibt aber angespannt. Die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Einheiten des ehemaligen Staatschefs Ali Abdallah Saleh kontrollieren weiterhin einen Großteil des Nordens des Landes.

Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bisher allein 2.355 Zivilisten getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Etwa 1,4 Millionen Menschen flohen vor der Gewalt.

sp/WW (rtr, afp)