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Kanada trauert um Opfer von Burkina Faso

17. Januar 2016

Bei dem von Radikalislamisten angerichteten Blutbad in Ouagadougou wurden auch sechs Kanadier getötet. Premier Trudeau bekundete die Anteilnahme seiner Regierung und bot Burkina Faso Hilfe bei der Fahndung an.

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Kanadas Premierminister Justin Trudeau (foto: picture-alliance/empics/The Canadian Press)
Bild: picture-alliance/empics/The Canadian Press/C. Young

Sechs der mindestens 28 Todesopfer von Ouagadougou waren Bürger Kanadas. Diese traurige Nachricht musste Premierminister Justin Trudeau am Samstag seinen Landsleuten verkünden. Kanada verurteile den "tödlichen Terrorangriff" in Burkina Fasos Hauptstadt aufs Schärfste, erklärte Trudeau in Ottawa. Den Behörden des westafrikanische Landes bot er Unterstützung bei den Ermittlungen des "schrecklichen Verbrechens" an.

Die Dschihadistengruppe "Al-Kaida im Islamischen Maghreb" (AQMI) hatte das bei Ausländern beliebte Luxushotel "Splendid" und ein Restaurant in Ouagadougou gestürmt und offensichtlich versucht, möglichst viele Menschen mit in den Tod zu reißen. Sie hatte zahlreiche Geiseln genommen und sich stundenlang in den Gebäuden verschanzt. Die Todesopfer sollen laut Behörden aus 18 verschiedenen Ländern stammen.

Innenminister Simon Compaoré berichtete in Ouagadougou, die Leichen von drei Extremisten seien identifiziert. Alle seien Männer. Sie seien "sehr jung" gewesen, "höchstens 26 Jahre alt". Zuvor hatte es aus Sicherheitskreisen noch geheißen, es seien mindestens vier Dschihadisten an dem Angriff beteiligt gewesen, darunter zwei Frauen. Laut dem burkinischen Innenminister waren die Angreifer in Fahrzeugen gekommen, die im Nachbarland Niger registriert sind.

Anschlag auf "Splendid"-Hotel in Ouagadougou (foto: reuters via TV)
Vorbereitung zum Gegenangriff auf die islamistischen Besetzer und Geiselnehmer im Hotel "Splendid"Bild: Reuters/Reuters TV

Der Terrorüberfall in Ouagadougou war der erste derartige Angriff in Burkina Faso, das bisher von der Gewalt im Nachbarland Mali verschont worden war. Burkina Fasos Präsident Roch Marc Christian Kaboré rief die Bürger auf, "Mut" zu zeigen. Auch sein französischer Kollege François Hollande verurteilte den "feigen" Anschlag und sicherte Kaboré volle Unterstützung zu.

Bereits am Freitag war in Baraboulé im Norden von Burkina Faso nahe der malischen Grenze ein australisches Ehepaar von mutmaßlichen Dschihadisten entführt worden. Der Arzt und seine Ehefrau leben nach Angaben eines Bewohners seit 1972 in der Stadt Djibo am Rande der Sahelzone. Sie betreiben dort seit vielen Jahren eine Klinik.

SC/cw (afp, rtr, APE, dpa)