1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Hochwasserlage weiter dramatisch

11. Juni 2013

Das Hochwasser im Osten Deutschlands geht in einigen Regionen zurück oder stagniert. Doch die Lage bleibt angespannt. Noch immer muss mit Deichbrüchen gerechnet werden.

https://p.dw.com/p/18ncf
Deichbruch an der Elbe bei Fischbeck (Foto: Getty Images)
Bild: Ronny Hartmann/AFP/Getty Images

Der Scheitelpunkt des Hochwassers hat Sachsen-Anhalt inzwischen Richtung Norden verlassen. Seit Dienstagmorgen befindet sie sich in Höhe von Wittenberge im Bundesland Brandenburg. Grund für eine Entwarnung ist das aber nicht.

Hauptproblem ist der Deichbruch in Sachsen-Anhalt bei Fischbeck im Landkreis Stendal. Hier strömen weiterhin die Wassermassen in das Land hinter dem Deich. Mehr als 11.000 Menschen im Landkreis sind von Evakuierungen betroffen. Die Bundeswehr versucht weiterhin mit großen Sandsäcken die etwa 50 Meter breite Bruchstelle zu füllen. Die größte Gefahr geht nach wie vor von einem abgerutschten Deich in Hohengöhren aus.

Kampf gegen das Hochwasser entlang der Elbe

In der Landeshauptstadt Magdeburg fielen die Pegel bis zum Morgen um mehr als einen halben Meter auf 6,85. In der Spitze waren hier 7,46 Meter gemessen worden. Normal sind um diese Jahreszeit zwei Meter. Die etwa 300 Bewohner des Stadtteils Rothensee konnten wieder in ihre Wohnungen zurück, die Stadtteile östlich der Elbe mit rund 20.000 Einwohnern bleiben geräumt. Die Sperrung einer Elbbrücke in Sachsen-Anhalt verursacht immer noch Verspätungen im Fernverkehr der Bahn. Betroffen sind die Verbindungen Berlin – Köln und Berlin – Frankfurt am Main.

Derweil rollte die Flutwelle weiter nach Norden. Im Norden Brandenburgs verschärfte sich die Lage zunächst nicht

. Am Morgen wurde bei Wittenberge nach Angaben des Krisenstabes ein Pegel von 7,75 Metern gemessen, die befürchteten acht Meter sind laut Behörden vorerst nicht in Sicht.

Schalte Flut Wittenberge

In Mecklenburg-Vorpommern hat das Elbehochwasser offenbar seinen Höchststand erreicht. Bei Dömitz standen die Fluten bei 7,20 Metern, in Boizenburg bei 7,26 Metren. Das sind fünf Meter mehr als normal, die Angst vor Deichbrüchen bleibt groß.

Hoffen und Bangen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Auch in Niedersachsen pendelten sich die Pegelstände weitgehend unverändert ein, erklärten die Krisenstäbe der Landkreise Lüchow-Danneberg und Lüneburg. Deichbrüche gab es bisher nicht. In Hitzacker wurde am Morgen ein Wasserstand von 8,17 Metern gemessen. Üblich ist ein Pegelstand von etwa 2,70 Metern. Experten gehen davon aus, dass die Pegel noch einige Tage auf dem hohen Niveau bleiben.

In Lauenburg an der Elbe in Schleswig-Holstein verschärfte sich die Lage dagegen leicht.Der Pegel stieg hier bis zum Morgen um elf Zentimeter auf 9.56 Meter, sagte ein Sprecher des Krisenstabes. Die Behörden rechnen mit einem weiteren Anstieg um bis zu drei Zentimeter pro Stunde. Hier droht die historische Altstadt überflutet zu werden.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will die Flutopfer mit Pauschalzahlungen aus einem Fluthilfefonds unterstützen. In den sollten Bund und Länder gleichermaßen einzahlen, sagte Rösler in Radiosender RBB. Auch Länder, die nicht vom Hochwasser betroffen seien, sollten sich beteiligen. Nach der so genannten Jahrhundertflut 2002 habe es einen ähnlichen Fonds gegeben, Das habe sich bewährt. Die Höhe des Fonds ließ der Minister offen. Die Schadenshöhe lasse sich erst beurteilen, wenn das Wasser abgeflossen sei.

gmf/uh (afp, dpa, rtr)