1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Meghan und Harry gewähren tiefe Einblicke

8. März 2021

Royaler Showdown quer über den Atlantik? Ein Interview des US-Senders CBS mit Herzogin Meghan und ihrem Mann Prinz Harry wurde mit großer Spannung erwartet. Und es enthielt durchaus brisante Neuigkeiten.

https://p.dw.com/p/3qKfx
Meghan und Harry geben Interview bei CBS
Herzogin Meghan - an der Seite von Prinz HarryBild: Harpo Productions/Joe Pugliese/REUTERS

In ihrem Gespräch mit der amerikanischen TV-Talk-Ikone Oprah Winfrey berichtete Herzogin Meghan von Selbstmordgedanken. "Ich wollte einfach nicht mehr am Leben sein", sagte die 39-Jährige. "Ich dachte, es würde die Situation für alle lösen." Zu dieser Zeit habe sie auch Angst gehabt, alleine zu sein, weil sie sich etwas hätte antun können. Sie habe ihren Mann, den britischen Prinzen Harry (36), und den Palast um Hilfe gebeten. "Ich hatte Angst, weil das sehr real war. Dies war keine abstrakte Idee."

Zudem erzählte Meghan von rassistischem Verhalten während ihrer Schwangerschaft mit Sohn Archie. Es habe Bedenken gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", so die gebürtige US-Amerikanerin. Dies sei aus Gesprächen der "Familie" mit Harry hervorgegangen. Genauer wollte Meghan sich nicht äußern, weil dies "sehr schädlich" für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein braunes Baby ein Problem für den Palast gewesen wäre, meinte die Herzogin.

"Goldener Käfig"

Der Druck auf sie während ihrer Zeit im Palast sei enorm gewesen, erzählte die ehemalige Schauspielerin. Sie habe sich wie in einem Goldenen Käfig gefühlt und sei zum Schweigen verdammt gewesen. Auf ihr Leben als Royal sei sie nicht vorbereitet gewesen - und auch nicht vorbereitet worden. "Was man über Royals weiß, das kennt man aus Märchen", sagte Meghan. "Deshalb ist es einfach, ein Bild davon zu haben, das so fern der Realität ist."

Entgegen der Erwartungen in der britischen Presse verzichtete sie auf persönliche Angriffe gegen die Königsfamilie. Queen Elizabeth habe sich sehr um sie gekümmert. Auch über ihre Schwägerin, die Ehefrau von Prinz William, sprach Meghan positiv. Herzogin Kate sei eine "gute Person".

Meghan Markle - Interview Oprah Winfrey
Das Interview mit Meghan führte Oprah WinfreyBild: Joe Pugliese/AP/picture alliance

Meghan verriet, dass sie und Harry bereits drei Tage vor ihrer royalen Hochzeit im Mai 2018 in kleinstem Rahmen geheiratet hätten. "Niemand weiß das, aber wir haben den Erzbischof angerufen."

Harry und Meghan hatten ihre royalen Pflichten vor rund einem Jahr aufgegeben und waren mit Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, in die USA gezogen. Mittlerweile erwartet das Paar ein zweites Kind - es wird ein Mädchen, wie die beiden in dem Interview verkündeten. "Einen Jungen zu haben und ein Mädchen, was kann man mehr wollen?", sagte Harry. Weitere Kinder seien aber nicht geplant.

"Im Stich gelassen"

Der Queen-Enkel berichtete, er habe sich von seinem Vater, Prinz Charles, "wirklich im Stich gelassen" gefühlt, zumal dieser "durch etwas Ähnliches gegangen" sei. Er werde seinen Vater immer lieben, "aber es gab sehr viele Kränkungen". Vor ihrem Wegzug aus Großbritannien habe Charles sogar aufgehört, seine Anrufe entgegenzunehmen. Die einfachste Antwort auf die Frage, warum sie das Land verlassen hatten, sei "fehlende Unterstützung und fehlendes Verständnis", sagte Harry. 

Er habe die "Anwesenheit" seiner Mutter, Prinzessin Diana, während der Probleme mit seiner Familie gespürt. Es sei so gewesen, als habe sie seine Situation kommen sehen. "Lady Di" starb 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi mit ihrem damaligen Freund Dodi Al Fayed in Paris. Die ganze Welt trauerte damals um die "Königin der Herzen". Zuvor hatte Diana sich nach der Trennung von Charles vom Königshaus entfremdet. Zuletzt hatten Medien immer wieder Parallelen zwischen der Situation von Diana damals mit der von Harry und Meghan heute gezogen.

wa/ust (dpa, afp)

Die Deutsche Welle berichtet zurückhaltend über das Thema Suizid, da es Hinweise darauf gibt, dass manche Formen der Berichterstattung zu Nachahmungsreaktionen führen können. Sollten Sie selbst Selbstmordgedanken hegen oder in einer emotionalen Notlage stecken, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Infos zu Hilfsangeboten in Ihrem Land gibt es auf der Internetseite www.befrienders.org. In Deutschland hilft Ihnen die Telefonseelsorge unter den kostenfreien Telefonnummern 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.