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Junta: Kein Terrorismus in Thailand

14. August 2016

Nach der jüngsten Bombenserie will die thailändische Polizei erste Verdächtige aufgespürt haben. Terroristen seien dies aber nicht, wird immer wieder beteuert.

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In Thailand Soldaten vor dem Königspalast (foto. Getty Images/AFP/L. Suwanrumpha)
Bild: Getty Images/AFP/L. Suwanrumpha

Nach der Anschlagsserie in Thailand sind die Ermittler nach eigenen Angaben bei der Aufklärung der Taten entscheidend vorangekommen. "Wir wissen, wer dahinter steckt", sagte der Vize-Sprecher der thailändischen Polizei, Piyapan Pingmuang, der Nachrichtenagentur AFP. Im Badeort Hua Hin, der am schwersten von der Anschlagsserie betroffen war, wurden demnach zwei Verdächtige für eine Befragung in Gewahrsam genommen. In der Provinz Nakhon Si Thammarat sei im Zusammenhang mit einem Brandanschlag Haftbefehl gegen einen Verdächtigen ausgestellt worden, hieß es.

Der Polizeisprecher bekräftigte die Darstellung der Militärjunta, dass es sich bei den Anschlägen nicht um das Werk internationaler Terroristen gehandelt habe. "Ich bestätige nochmals, dass es ein Akt lokaler Sabotage war, nicht Terrorismus", sagte er. "Wir haben in Thailand keinen Terrorismus."

Nach den Anschlägen erhält ein verletzter Mönch in Surat Thani erste Hilfe (Copyright: Getty Images/AFP)
Nach den Anschlägen erhält ein verletzter Mönch in Surat Thani erste HilfeBild: Getty Images/AFP/Dailynews

Auch Spekulationen, dass muslimische Rebellen aus dem äußersten Süden Thailands die Anschläge begangen hätten, hatten die Behörden zurückgewiesen. Sollte es sich doch um muslimische Rebellen handeln, wäre dies eine entscheidende Ausweitung ihres Kampfes gegen die Staatsführung des vornehmlich buddhistischen Landes.

Die herrschenden Militärs wollen aber jeden Anschein einer Schwäche oder Ohnmacht im Ansatz verhindern. Sie hatten sich an die Macht geputscht mit dem Versprechen, wieder Sicherheit, Ordnung, soziale Ruhe und wirtschaftlichen Aufschwung zu garantieren. Besonders die Anschläge in den Urlaubsregionen könnten die wichtigen Einnahmen in der Tourismusbranche treffen. Von den Wirtschaftsversprechen der Junta ist nicht viel übrig geblieben.

Leere Strände in Thailand, hier in Hua Hin (foto: picture-alliance/AP Photo/P. Yi Wang)
Leere Strände in Thailand, hier in Hua HinBild: picture-alliance/AP Photo/P. Yi Wang

Wenige Tage vor den Anschlägen hatte die Junta in einer Volksabstimmung eine neue Verfassung absegnen lassen, die Kritiker als Versuch einer Zementierung der Militärherrschaft werten.

Am Donnerstag und Freitag waren innerhalb weniger Stunden insgesamt elf Sprengsätze im Badeort Hua Hin, auf der Insel Phuket sowie im äußersten Süden Thailands explodiert, zudem gab es mehrere mutmaßliche Brandanschläge. Vier Thailänder wurden getötet und mehr als 30 weitere Menschen verletzt, darunter nach Angaben des Auswärtigen Amtes vier Deutsche.

SC/stu (afp, rtr, APE)