1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Zweite Amtszeit für Ouattara

28. Oktober 2015

Alassane Outtara kann wie erwartet weitere fünf Jahre im Amt bleiben. Bei den Wahlen in dem westafrikanischen Staat kam er auf fast 84 Prozent der Stimmen. Kehrt nach den Unruhen von 2010 nun Stabilität ins Land zurück?

https://p.dw.com/p/1GvCa
Alassane Ouattara (Foto: Getty Images/AFP/S. Kambou)
Bild: Getty Images/AFP/S. Kambou

Der Staatschef der Elfenbeinküste, Alassane Outtara, kann damit eine zweite Amtszeit regieren. Wie am Morgen offiziell bekannt gegeben wurde, gewann Outtara die Wahl vom Sonntag bereits in der ersten Runde haushoch mit 83,66 Prozent. Angesichts der Spaltung der Opposition war mit einem Sieg Outtaras gerechnet worden. Zur Wahl waren sechs weitere Kandidaten angetreten, die meisten Stimmen nach Ouattara erhielt Pascal Affi N'Guessan mit neun Prozent. Er trat für die Partei des früheren Präsidenten Laurant Gbagbo an. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 60 Prozent.

Schatten der Vergangenheit

Die Abstimmung war mit Spannung erwartet worden, da es die erste seit der Krise von 2010 und 2011 gewesen ist. Nach der Präsidentschaftswahl starben damals mehr als 3000 Menschen, weil der frühere Präsident Gbagbo seine Niederlage in der Stichwahl nicht anerkennen wollte. Nach monatelangen Unruhen wurde Gbagbo schließlich im April 2011 verhaftet.

Bis heute hat der 70-Jährige, gegen den ab 10. November beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhandelt wird, in seinem Heimatland viele Anhänger. Sie hatten die Wahl mehrheitlich boykottiert. Auch weitere Oppositionspolitiker hatten zum Boykott aufgerufen.

Mit dem Wahlverlauf zeigten sich Beobachter dennoch überwiegend zufrieden. So berichtete der Koordinator der Wahlbeobachterplattform POECI, Mamba Sindou, es sei am Wahltag wie schon im Wahlkampf friedlich geblieben. Auch technische Probleme in mehreren Wahllokalen wurden relativ einfach überwunden.

Hohe Arbeitslosigkeit und zerstrittene Politiker

Auf den neuen Präsidenten und früheren Ökonom des Internationalen Währungsfonds kommen zahlreiche Aufgaben zu. Der weltweit größte Kakao-Lieferant Elfenbeinküste hat ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von jährlich neun Prozent; die Jugendarbeitslosigkeit ist dennoch groß. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge sind mindestens zwei Drittel der 15- bis 24-Jährigen ohne reguläre Arbeit. Eine weitere Herausforderung ist die Versöhnung nach der Krise von 2010/2011. Beobachter machen weiter viel Misstrauen in der Bevölkerung aus.

fab/se (kna, afp, ape, rtre)