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Saudi-Koalition rächt sich für Verluste

5. September 2015

Also doch saudische Bodentruppen im Jemen: Zehn Saudis wurden bei der Explosion in einem Waffenlager getötet. Ihre Militärallianz verlor 60 Soldaten an einem Tag - und antwortete mit verheerenden Luftschlägen.

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Zerstörungen saudi-arabischer Luftangriffe im Jemen (foto: reuters)
Bild: Reuters/M. al-Sayaghi

Saudi-Arabien hat im Jemen die bislang schwersten Verluste an Menschenleben seit Beginn seiner Luftangriffe vor rund einem halben Jahr erlitten. Bei einer Explosion in einem Waffenlager in der Provinz Mareb seien am Freitag auch zehn Soldaten des Königreichs ums Leben gekommen, berichtete jetzt ein Sprecher des saudischen Militärs. Damit verlor die von den Saudis geführte Koalition an nur einem Tag 60 Soldaten. Mit dem Bericht wird öffentlich zugegeben, dass Saudi-Arabien und andere arabische Verbündete Bodentruppen im Jemen stationiert haben.

Die emiratische Nachrichtenagentur WAM hatte bereits eingeräumt, dass bei dem Zwischenfall 45 Soldaten der Vereinigten Arabischen Emirate getötet worden waren. Auch fünf Soldaten aus Bahrein kamen um, wie die staatliche Nachrichtenagentur des Landes meldete. Die Emirate ordneten eine dreitägige Staatstrauer an.

Nach Angaben des emiratischen Vize-Außenministers Anwar Gargash war eine Rakete in dem Waffenlager detoniert. Ein Anführer der Huthi-Rebellen erklärte, die Aufständischen hätten einen Militärstützpunkt östlich der Hauptstadt Sanaa beschossen. Demnach wurden auch Panzer und Hubschrauber zerstört.

Die aus sunnitischen arabischen Monarchien bestehende Militärkoalition antwortete nach dem Tod ihrer Soldaten sofort mit fast permanenten Luftangriffen auf die schiitischen Huthi-Rebellen. Flugzeuge der Emirate attackierten nach Angaben von WAM Stellungen und Einrichtungen der Huthis in verschiedenen Regionen, so etwa in den Provinzen Saada und Ibb. Es seien "schwere Schäden" entstanden.

In der Hauptstadt Sanaa traf nach Angaben des von den Huthis kontrollierten Gesundheitsministeriums eine Rakete unter anderem ein Waisenhaus. Bei den Bombardements seien 24 Menschen getötet worden.

Im Jemen tobt seit Monaten ein blutiger Bürgerkrieg zwischen den Huthis und Anhängern von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der nach Riad geflohen ist. Die ursprünglich aus dem Norden des Jemen stammenden Huthis haben weite Teile des Landes überrannt.

SC/jj (APE, rtre, dpa)