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Wettskandal im spanischen Profifußball

Kai Försterling Beltrán El País, Marca
28. Mai 2019

Mehrere Spieler und Funktionäre in Spanien sind wegen des Verdachts der Spielmanipulation vorläufig festgenommen worden. Im Blickpunkt der Polizei steht der aus der ersten Liga abgestiegene SD Huesca.

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Fußball UEFA Champions League Olympiakos Raul Bravo
Bild: picture-alliance/empics

Laut spanischen Medien gehört auch der ehemalige Real-Madrid-Profi und spanische Nationalspieler Raul Bravo, zu den festgenommenen Spielern. Er soll der Anführer der kriminellen Organisation sein, die hinter dem Manipulationsskandal steckt. Darüber hinaus wurden auch die ehemaligen Erstligaprofis,Carlos Aranda (ehemals Real Saragossa) und Borja Fernandez (zuletzt Real Valladolid) festgesetzt. 

Auch aktive Spieler sind in den Skandal verwickelt, darunter Samuel Saiz und Inigo Lopez. Samuel Saiz ist von Leeds an Getafe ausgeliehen und hat mit dem Team aus Madrid den Einzug in die Europa League geschafft. Sein Fall wird zwar untersucht, wurde aber noch nicht verhaftet. Lopez, der in der zweiten Liga für den Traditionsverein Deportivo de La Coruna spielt, wurde dagegen bereits festgenommen.Die Polizei hat laut der spanischen Tageszeitung "El Pais" insgesamt bereits elf aktive und zurückgetretene Spieler verhaftet.

Großeinsatz der Polizei in Huesca

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht der Verein SD Huesca, der in der Saison 2017/2018 den ersten Aufstieg in die Primera Division geschafft hatte. Am Dienstagmorgen fand ein großer Polizeieinsatz am Hauptsitz des Vereins statt. Dabei wurden sowohl der Präsident des SD Huesca, Agustín Lasaosa, als auch der Mannschaftsarzt, Juan Carlos Galindo Lanuza, verhaftet.

Untersucht wird das Spiel der zweiten Liga aus der Saison 2017/2018 zwischen den SD Huesca und Nastic de Tarragona, das am 27. Mai 2018 im Stadion El Alcoraz (Huesca) stattfand. Während Huesca bereits als Aufsteiger feststand, ging es für Nastic Tarragona noch um den Klassenerhalt.

Die spanische La Liga (entspricht der deutschen DFL) bemerkte vor dem Spiel ungewöhnliche Aktivitäten bei den Wettquoten und meldete dies der Polizei. Während des Spiels gab es mehrere Wetten, die auf ein Unentschieden zur Halbzeit und ein Sieg der Gäste aus Tarragona zum Abpfiff tippten. Da die Summen viel höher als sonst waren, entschieden 30 der 57 Wettanbieter, keine Wetten mehr für dieses Spiel anzunehmen.

Die spanische Polizei arbeitet mit La Liga, Europol und dem spanischen Finanzministerium zusammen. Den Verhafteten wird die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Organisation, Korruption und Geldwäsche unterstellt. Neben dem Spiel zwischen SD Huesca und Nástic Tarragona soll die Bande versucht haben, zwei weitere Spiele aus der ersten und aus der vierten Liga zu manipulieren, doch noch ist nicht bekannt, um welche es sich handelt.