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Tesla schreibt weiter rote Zahlen

6. August 2015

Wer auf Zukunftstechnologien setzt, braucht einen langen Atem. Diese Erfahrung macht auch der amerikanische Elektropionier Tesla. Zwar kletterte der Umsatz im zweiten Quartal kräftig, aber auch die Ausgaben.

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Elektroauto Tesla (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Elektroauto-Pionier Tesla ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht und braucht für die Expansion des Geschäfts mehr Geld. Pläne zur Markteinführung der Geländelimousine (SUV) Model X und zum Bau einer Riesenfabrik für Hochleistungsakkus in Nevada erfordern Investitionen im dreistelligen Millionenbereich.

Eine erst kürzlich ausgehandelte Kreditlinie über 500 Millionen Dollar könne auf 750 Millionen ausgeweitet werden, erläuterte Finanzchef Deepak Ahuja. Das reiche für die geplanten Investitionen in die Werke in Kalifornien und Nevada. Darüber hinaus gebe es aber weiteren Finanzbedarf, ergänzte Firmenchef Elon Musk, ohne näher darauf einzugehen.

Absatzprognose gesenkt

Die Aussagen missfielen den Anlegern, zumal sie der Autobauer mit einer gesenkten Absatzprognose enttäuscht hat. Im nachbörslichen US-Handel fiel das Papier um sechs Prozent. Zwar ist der Umsatz dank der boomenden Nachfrage nach Tesla-Autos um ein Viertel auf 955 Millionen Dollar in die Höhe geschossen. Dennoch geht Tesla in diesem Jahr nur noch davon aus, 50.000 bis 55.000 Wagen zu verkaufen. Zuletzt hatte man die 55.000 angepeilt, das wären fast 75 Prozent mehr als 2014.

Firmenchef Musk rechnet im nächsten Jahr mit einer weiteren Steigerung auf 83.000 bis 93.000 Fahrzeuge. Ausschlaggebend für den Erfolg dürfte die Markeinführung des SUV Model X sein.

Batterien für Häuser

Große Hoffnungen setzt Tesla in das neue Geschäft mit Batterien für Häuser und Geschäfte. Die Erlöse mit den Stromspeichern könnten im kommenden Jahr 400 bis 500 Millionen Dollar erreichen, sagte Musk. 2017 könnten es bereits "mehrere Milliarden Dollar" sein.

Die hohen Investitionen brocken Tesla zunächst jedoch einen Verlust von 184 Millionen Dollar ein. Vor Jahresfrist lag das Minus noch bei 62 Millionen. Die Bargeldreserven fielen Ende Juni auf 1,15 Milliarden Dollar. Ende Dezember hatte der Elektroautobauer noch 1,9 Milliarden Dollar in der Kasse.

Solarspeicher für daheim

Die Speicher für zu Hause haben einen großen Vorteil: Wenn die Sonne nicht scheint, können Hausbewohner auf die Batterie zurückgreifen und damit unabhängiger werden vom Strommarkt. Experten glauben, ein Privathaushalt könne mit einer Batterie 70 bis 80 Prozent des über Photovoltaik-Anlagen produzierten Stroms selbst nutzen.

Tesla hat mit seiner "Powerwall" bereits Zeichen gesetzt: Etwa 3500 Dollar soll der Kasten, der an der Außenwand eines Hauses installiert wird, in der Basisversion kosten. Glaubt man Firmenchef Musk, arbeitet seine "Gigafactory" im US-Bundesstaat Nevada, wo die Akkus gebaut werden, bereits Aufträge bis Mitte 2016 ab. Die Nachfrage sei "verrückt", sagt Musk.

wen/rb (dpa, rtr)