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Politik

Massen bei Trauerzug für toten Rabbi

31. Januar 2021

Tausende ultraorthodoxe Juden haben in Jerusalem an der Bestattung eines Rabbiners teilgenommen. Das Versammlungsverbot wegen der Corona-Pandemie interessiert sie nicht.

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Jerusalem | Beerdigung des Rabbi Meshulam Soloveitchik
Ohne Abstand und fast alle ohne Maske: Ultraorthodoxe stehen im Mittelpunkt der Diskussion über eine Verlängerung des LockdownsBild: Ariel Schalit/AP Photo/picture alliance

Ohne sich an die Abstandsregeln zu halten und großteils auch ohne Masken, folgte eine riesige Menge dem Trauerzug für den Leiter einer einflussreichen Talmudschule, Meschulam Dovid Soloveitschik, der im Alter von 99 Jahren gestorben war.

Jerusalem | Beerdigung des Rabbi Meshulam Soloveitchik
Sicherheitskräfte griffen trotz des Versammlungsverbots offenbar nicht einBild: Ariel Schalit/AP Photo/picture alliance

Strengreligiöse Juden stehen in Israel im Mittelpunkt der Bemühungen, die Weiterverbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen. Immer wieder verstoßen sie gegen die Lockdown-Bestimmungen, insbesondere wenn es um Synagogen und Talmudschulen geht.

Dies sorgte in den vergangenen Tagen immer wieder für heftige Zusammenstöße mit der Polizei. Nach Angaben eines Korrespondenten griffen die Ordnungshüter diesmal jedoch nicht ein.

Jerusalem | Beerdigung des Rabbi Meshulam Soloveitchik
Wenn es um Synagogen und Talmudschulen geht, verstoßen streng gläubige Juden immer wieder gegen Corona-BestimmungenBild: Ariel Schalit/AP Photo/picture alliance

Der Trauerzug verschärfte auch den Streit innerhalb der Regierungskoalition um eine Verlängerung des Lockdowns. Dieser sollte eigentlich heute um Mitternacht enden. Zwar befürwortet Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Verlängerung. Doch er wird zunehmend kritisiert, weil er nicht hart genug gegen die Regelverstöße durch Ultraorthodoxe durchgreife.

uh/qu (afp, ap, dpa)