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Politik

Tränengas gegen Terror-Gedenken in Ankara

10. Oktober 2016

Ein Jahr nach einem schweren Terroranschlag in Ankara hat die türkische Polizei Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschosse gegen Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung eingesetzt.

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Türkei Polizei bekämpft Proteste mit Tränengas in Ankara
Bild: picture-alliance/dpa/T. Berkin

Die Polizei hat in der der türkischen Hauptstadt Demonstranten mit Gewalt daran gehindert, sich vor dem Hauptbahnhof zu versammeln, um dort der mehr als 100 Opfer eines Terroranschlages vor einem Jahr zu gedenken. Dies meldete die Nachrichtenagentur DHA.

Lediglich Verwandte würden zu dem damaligen Tatort vorgelassen, hieß es. Der Gouverneur von Ankara hatte zuvor Demonstrationen unter anderem mit Hinweis auf den Ausnahmezustand verboten.

Schwaden von Tränengas umgeben die Demonstranten
Schwaden von Tränengas umgeben die DemonstrantenBild: picture-alliance/dpa/T. Berkin

Eine Menge von mehr als 150 Demonstranten habe "Mörder-Staat" gerufen, als eine Polizeikette und Wasserwerfer ihnen den Weg blockierten, berichtete ein AFP-Korrespondent. Neben Tränengas hätten die Polizisten auch Kunststoffgeschosse eingesetzt.

Vor dem Bahnhof hatten sich am 10. Oktober 2015 zwei Selbstmordattentäter während einer prokurdischen Friedenskundgebung in die Luft gesprengt und 103 Menschen mit in den Tod gerissen. Es gab mehr als 500 Verletzte. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) für das Attentat verantwortlich, die sich jedoch nicht dazu bekannte.

Überlebende nach dem Anschlag am 10. Oktober 2015
Überlebende nach dem Anschlag am 10. Oktober 2015Bild: Reuters/T. Berkin

Die Türkei wird immer wieder von Terroranschlägen erschüttert. Erst am Sonntag sprengte sich in der Provinz Hakkari ein Selbstmordattentäter der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK mit einem Kleinlaster vor einem Kontrollpunkt der Gendarmerie in die Luft. Der Provinzgouverneur korrigierte die Opferzahl am Montag nach unten. Der Attentäter habe 15 und nicht 18 Menschen mit in den Tod gerissen, hieß es in einer Mitteilung. Zehn davon seien Soldaten, fünf Zivilisten, darunter ein iranischer Staatsbürger.

Stu/SC (afp, dpa)