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Vergeltungsangriffe auf PKK-Stellungen

7. September 2015

Nach dem schweren PKK-Anschlag gegen türkische Soldaten hat das Militär Vergeltungsschläge geflogen. Der kurdische Politiker Demirtas brach wegen der Ereignisse seinen Besuch in Deutschland ab.

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Helikopter kreist über der südosttürkischen Region Hakkari (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/AA/M. Varol

Nach dem schweren Anschlag im Südosten der Türkei hat das Militär Stellungen der kurdischen Rebellen bombardiert. Der Einsatz habe sich gegen 13 Ziele der verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK gerichtet, hieß es in Ankara. Viele "Terroristen" - die offizielle türkische Bezeichnung für die kurdischen Rebellen - seien getötet worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Am Sonntag hatten PKK-Kämpfer einen schweren Anschlag auf einen Militärkonvoi in der Ortschaft Daglica im Südosten der Türkei verübt. Dabei wurden nach PKK-Angaben 31 Soldaten getötet. Die Armee bestätigte den Anschlag und sprach von 16 toten Soldaten. Demnach wurden "zwei gepanzerte Fahrzeuge" des Konvois durch einen Sprengsatz "schwer beschädigt".

Krisensitzung in Ankara

Regierungschef Ahmet Davutoglu traf sich in Ankara zu einer Krisensitzung mit den Spitzen von Behörden und Militär. Der Oppositionspolitiker Selahattin Demirtas von der der Kurdenpartei HDP brach seinen Besuch in Deutschland ab.

Noch vor Beginn seiner offiziellen Termine in Berlin reiste er zurück in die Heimat, wie die Grünen mitteilten. Demirtas hatte sich mit Grünen-Chef Cem Özdemir, Bundestagspräsident Norbert Lammert und SPD-Chef Sigmar Gabriel treffen wollen.

Friedensprozess hinfällig?

Die türkische Lira stürzte erneut ab und fiel in den frühen Handelsstunden auf einen neuen historischen Tiefstand gegenüber dem Dollar und dem Euro. Seit dem Ende der Waffenruhe zwischen Regierung und PKK Ende Juli kam es kam es fast täglich zu Gefechten zwischen Militär und Anhängern der kurdischen Rebellenbewegung. Die PKK, die auch von der Europäischen Union als terroristisch eingestuft wird, kämpft seit drei Jahrzehnten gegen die Regierung in Ankara.

uh/st (dpa,afp,rtr)