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Ungewissheit und Zuversicht

1. Juni 2014

Die Situation in der Ukraine ist weiter angespannt. Während die OSZE sich zuversichtlich zeigt, dass die verschwundenen Mitarbeiter schnell freigelassen werden, deutet sich im Gasstreit mit Russland eine Eskalation an.

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Team der OSZE ist in der Ostukraine verschollen
Bild: Reuters

"Wir sind seit zwei Monaten in der Region, so dass wir bekannt sind bei den Leuten, die dort Einfluss haben", sagte der Sprecher der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Michael Bociurkiw, in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Die OSZE vermisst seit Montag beziehungsweise Donnerstag vergangener Woche zwei Teams mit insgesamt neun Beobachtern.

Laut Bociurkiw befinde man sich "auf vielen Ebenen in Gesprächen" und sei "in einer guten Position, unsere Kollegen bald wieder hier bei uns zu haben." Konkreter wollte sich der OSZE-Sprecher nicht äußern.

Anschlag auf Kirche

Auf der Russland angegliederten Halbinsel Krim haben am Sonntag Bewaffnete einen Gottesdienst der ukrainisch-orthodoxen Kirche gestört und den Priester sowie mehrere Gläubige angegriffen. Nach Angaben des orthodoxen Patriarchats in Kiew trugen die Angreifer in der Ortschaft Perewalne "Kosakenuniformen" und schlugen unter anderem eine schwangere Frau.

Alltag in der Ostukraine Orthodoxe Prozession
Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche fühlt sich von Moskau bedrängtBild: DW/F. Warwick

Die Kirchenleitung zeigte sich empört darüber, dass die Polizei erst nach drei Stunden vor Ort gewesen sei und sich dann auf die Seite der Angreifer gestellt habe. Dem ukrainisch-orthodoxen Patriarchat wurden demnach "antirussische Aktivitäten auf der Krim" vorgeworfen.

Letzte Chance auf Einigung im Gasstreit

Auf der Suche nach einem Kompromiss in letzter Minute wollen sich an diesem Montag EU-Energiekommissar Günther Oettinger und die Energieminister Russlands und der Ukraine, Alexander Nowak und Juri Prodan in Brüssel treffen. Beobachter sprechen von der "möglicherweise letzten Chance" auf eine Einigung, bevor der von Russland für Dienstag angedrohte Lieferstopp verhängt wird. Ein solcher würde nach Ansicht von Experten auch die Gasversorgung vieler EU-Staaten beeinträchtigen.

Hauptstreitpunkt zwischen Moskau und Kiew sind die hohen ukrainischen Gasschulden. Russland beziffert sie auf 5,2 Milliarden US-Dollar (umgerechnet ca. 3,8 Milliarden Euro). Bei einem Treffen in Berlin am vergangenen Freitag hatte der ukrainische Versorger Naftogas eine Abschlagszahlung von 786 Millionen US-Dollar zugesagt.

mak/haz (dpa, afp, rtr)