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Die heißesten Jahre aller Zeiten

Sonya Angelica Diehn cb
2. August 2018

Unserem Planeten geht es nicht gut - globale Erwärmung bringt die Pole zum Schmelzen, heizt die Ozeane auf, führt zum Ansteigen des Meeresspiegels und trägt zu Extremwetter bei. Das bestätigt ein US-Bericht.

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Mann vor Globus Ballon Symbolbild Klimawandel
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Das Jahr 2017 war das drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das verkündete die National Oceanic Atmospheric Administration (NOAA) am Mittwoch.

In ihrem 28. jährlichen State of the Climate-Bericht bestätigte die US-Organisation die Ergebnisse einer Analyse von Januar, die belegt hatte, dass die vergangenen drei Jahre (2015, 2016 und 2017) die heißesten aller Zeiten waren.

Die NASA stuft 2017 als zweitwärmstes Jahr aller Zeiten ein, NOAA und Japans Wetteragentur als drittwärmstes. Der Unterschied ist auf verschiedene Methoden zurückzuführen. Aber auch im NOAA-Bericht heißt es, dass 2017 das wärmste Jahr ohne El Nino seit Beginn der Aufzeichnungen ist.

Im Bericht zeigen die Forscher, dass die aktuelle CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 405 ppm (parts per million) die höchste ist, die seit Beginn der Aufzeichnungen vor 38 Jahren gemessen wurde. Sie ist sogar höher als die, die in Eisbohrkernen für die Zeit von vor 800.000 Jahren festgestellt wurde.

"Die globale Wachstumsrate von Kohlendioxid hat sich seit den frühen 1960er Jahren fast vervierfacht", heißt es in einer Zusammenfassung des Berichts. Auch die Konzentration von Methan und Stickstoffoxid in der Erdatmosphäre waren 2017 laut Bericht auf einem Rekordhoch.

Am Nord- und Südpol wird es schneller heißer als im Rest der Welt. Die maximale Ausdehnung der Arktisfläche war 2017 so klein wie noch nie. In der Antarktis gab es im Schnitt viel weniger Meereis als in den vergangenen Jahrzehnten.

Auch der globale Anstieg der Meeresspiegellag 2017 auf einem Rekordhoch: Bei 7,7 Zentimetern über dem Durchschnitt von 1993, dem Zeitpunkt, als die Satellitenmessungen in diesem Bereich starteten.

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Die durchschnittliche Temperatur an der Meeresoberfläche lag 2017 über der von 2016 und war damit Teil des langfristig steigenden Trends. Im Bericht wiesen die Forscher auch auf eine noch nie dagewesene mehrjährige Korallenbleiche hin, die sich mit der Aufheizung der Ozeane wohl noch verschlimmern wird.

Laut Bericht gab es weltweit verschiedenste Niederschlagextreme: Einige Regionen mussten mit extrem viel Regen fertig werden, anderswo kam es zu langen Dürren. In den USA verursachten 16 Naturkatastrophen 2017 einen Schaden von mehr als 300 Milliarden US Dollar. Somit war 2017 das teuerste Jahr seit mindestens 1980.

2017 war auch das Jahr, in dem US-Präsident Donald Trump verkündete, dass sein Land aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 aussteigen werde. Die Unterzeichner des Abkommens einigten sich darauf, die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu beschränken. Die USA sind das einzige Land der Welt, das nicht Teil des Übereinkommens ist.

Der jährliche Klimabericht ist mehr als 300 Seiten lang. 500 Forscher aus 65 Ländern haben dazu beigetragen.