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Lea-Schüller-Gala gegen Serbien

21. September 2021

Die deutschen Fußballerinnen gewinnen auch ihr zweites WM-Qualifikationsspiel klar. Dafür reichen eine Halbzeit - und eine treffsichere Lea Schüller. Für Aufregung sorgt eine Schiedsrichter-Assistentin.

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Fußball | WM Qualifikation | Deutschland - Deutschland
Viermal Torjubel in einem Länderspiel: Es war der Tag der Bayern-Stürmerin Lea SchüllerBild: Steffen Proessdorf/foto2press/picture alliance

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht nahm Lea Schüller zehn Minuten vor Schluss des WM-Qualifikationsspiels Platz auf der Bank. Die 1200 Zuschauerinnen und Zuschauern in Chemnitz hatten die Matchwinnerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft zuvor bei ihrer Auswechslung mit einem Riesenapplaus verabschiedet. Die 23-Jährige erzielte die ersten vier Treffer für das DFB-Team beim am Ende deutlichen 5:1 (0:1)-Erfolg gegen Serbien. Nach dem 7:0 (3:0) gegen Bulgarien am vergangenen Samstag war es der zweite klare Sieg für die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg in der WM-Qualifikation. 

Schwache erste Halbzeit des DFB-Teams

Danach hatte es in der ersten Halbzeit noch nicht ausgesehen. Bereits in der dritten Minute hatte die erst 16 Jahre alte Nina Matejic die überraschend starken Serbinnen in Führung gebracht. Der deutschen Mannschaft gelang in den ersten 45 Minuten nur wenig. "Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war einfach nicht unser Anspruch. Wir wussten, dass wir das besser konnten", sagte Matchwinnerin Schüller hinterher im ZDF. "In der zweiten Halbzeit lief es dann einfach überragend."

Vor allem für sie selbst. Die Stürmerin vom deutschen Meister FC Bayern traf fast nach Belieben und machte aus dem 0:1-Rückstand mit ihren vier Treffern (49., 54., 71. und 77. Minute) einen 4:1-Vorsprung. Es war Schüllers zweiter Viererpack in einem Länderspiel: 2018 hatte sie schon einmal (beim 4:0 gegen Tschechien) vier Tore erzielt, allerdings nicht wie jetzt in einer Halbzeit. Die eingewechselte Melanie Leupolz vom Champions-League-Finalisten FC Chelsea traf schließlich noch mit einem schönen Distanzschuss (79.) zum 5:1-Endstand. 

"Spielt keinen Mädchenfußball!"

"Wir haben in den ersten 20, 25 Minuten viel zu viele individuelle Fehler gemacht", kritisierte Bundestrainer Voss-Tecklenburg trotz des klaren Erfolgs. Bei der Halbzeit-Ansprache war sie deutlich geworden. "Spielt keinen Mädchenfußball!" habe die Trainerin gesagt, verriet Lea Schüller. "Ich war so ein bisschen die Böse und bin an die Emotionen der Spielerinnen gegangen", räumte Voss-Tecklenburg ein. Die Botschaft kam an.

Nach dem zweiten klaren Sieg im zweiten Spiel führt das DFB-Team die Tabelle der Gruppe H souverän an. Nur die Gruppenersten qualifizieren sich direkt für die WM 2023 in Australien und Neuseeland. Weitere Gegner sind Israel, Portugal und die Türkei. 

Schiedsrichter-Assistentin ausgetauscht

Für Aufregung sorgte zwischenzeitlich der Ausfall der englischen Schiedsrichter-Assistentin Helen Edwards, die kurz vor der Halbzeit medizinisch behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Sie habe über Unwohlsein geklagt, sei aber stabil und ansprechbar, teilte der DFB später mit. Edwards wurde durch die Vierte Offizielle Helen Conley ersetzt. Nach mehreren Minuten Unterbrechung konnte die Partie fortgesetzt werden.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter