Die Fremdsprachen-Volontäre (August 2006 - September 2007) | Starten Sie durch mit einem Volontariat der Deutschen Welle | DW | 21.11.2006
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Volontariat

Die Fremdsprachen-Volontäre (August 2006 - September 2007)

Sie kommen aus den verschiedensten Winkeln dieser Welt, doch ein gemeinsamer Traum hat sie nach Bonn gebracht: Sie wollen Journalist werden. Die neuen Fremdsprachen-Volontäre stellen sich vor.

Sie sind es gewöhnt, über den Tellerrand zu blicken: die DW-Fremdsprachen-Volontäre

Sie sind es gewöhnt, über den Tellerrand zu blicken: die DW-Fremdsprachen-Volontäre

Adnan Ishaq, Pakistan

Adnan Ishaq Fremdsprachenvolontäre DW-Akademie

Adnan Ishaq

Meine Reise in das Fremdsprachenvolontariat der Deutschen Welle begann in Karachi. Aus der Millionen-Metropole kam ich in das be-schauliche Köln am Rhein. Zunächst stand Deutsch büffeln auf meinem Ausbildungsplan und später dann ein Studium in Informations-technologie in Duisburg. Während meines Studiums lernte ich durch ein Praktikum in der Südasienabteilung die Arbeit der Deutschen Welle kennen und war begeistert. Zunächst konnte ich als Aufnahmeleiter Beiträge auf-nehmen und bearbeiten. Diese Tätigkeit gefiel mir sehr gut, aber ich wollte mehr. Ich wollte unbedingt Journalist werden, um zukünftig selber Ge-schichten erzählen zu können.

Meine Entscheidung war klar, ich bewarb mich um das Volontariat und wurde angenommen. Das Ziel meiner Reise heißt Fremdsprachenvolontariat, und ich bin sehr glücklich, dass ich mich so entschieden habe…

Debarati Guha, Indien

Debarati Guha Fremdsprachenvolontäre DW-Akademie

Debarati Guha

In den 60er Jahren gingen meine Eltern von Bangladesch nach Kalkutta, wo sie sich als Flüchtlinge in einer für sie neuen Umgebung behaupten mussten. Von all ihren Schwierig-keiten war ich jedoch nur mittelbar betroffen. Ich wuchs mit klassischem indischen Tanz, Musik und bengalischer Poesie auf und hatte immer das Gefühl, dass diese Welt ein Geschenk für mich sei. Zum Studium ging ich nach Neu Delhi, wo ich meinen deutschen Mann kennen lernte und mein Studium in Politikwissenschaft an einer der renommiertesten geisteswissenschaftlichen Hochschulen Indiens abschloss.

Nach dem Studium arbeitete ich für den Korrespondenten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bis mein Mann und ich nach Deutschland übersiedelten. Für mich eine völlig neue Umgebung mit ungeahnten Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten. Wie ein Geschenk empfinde ich es wiederum, dass ich innerhalb nur eines Jahres meinen Platz in der Deutschen Welle gefunden habe. Eine Arbeit tun zu dürfen, die mir liegt und dies in einem Umfeld mit lauter Landsleuten und in meiner eigenen Sprache.

Aslan Khassan, Syrien

Aslan Khassan Fremdsprachenvolontäre DW-Akademie

Aslan Khassan

Ich habe die alte Melodie vom Vorspann der Nachrichten-Sendung der BBC immer noch im Ohr. Ich bin mit der BBC aufgewachsen, und schon immer haben mich die Professionalität und Glaubwürdigkeit dieses Senders fasziniert. Als ich dort Interviews gehört habe, wollte ich auch Fragen stellen. Ich habe von Reisen in fremde Länder geträumt, um über sie zu berichten. Doch niemals habe ich es richtig versucht, meinem Traumberuf ein wenig näher zu kommen. Nach Studiums-Stationen in Damaskus, Charkow (Ukraine) und Germersheim habe ich bei der DW die Chance bekommen, endlich Journalist zu werden. Deshalb gilt momentan für mich nur eins: diese Chance richtig zu nutzen, um in der Zukunft professionell und glaubwürdig zu berichten.

Habtom T. Giorgis, Äthiopien

Habtom T. Giorgis Fremdsprachenvolontäre DW-Akademie

Habtom T. Giorgis

„Träume werden doch wahr."

Ich bin in Addis Abeba geboren und habe dort Hotelfach und Touristik studiert. Doch mein eigentliches Interesse galt dem Journalismus. Also beschloss ich, den Beruf zu wechseln. Vor etwa 20 Jahren war das Fernsehen in Äthiopien nahezu unbekannt. Das einzige Fenster, das uns ermöglichte, mehr über den Rest der Welt zu erfahren, war das Radio.

Auch ich war als Kind begeistert vom Radio, und meine Mutter behauptete einmal, ich wollte in das Innere des Radios hineinschauen, um den Moderator zu sehen. Jahre später, ich war inzwischen Nachrichtensprecher des Äthiopischen Fernsehens, wusste ich, dass Träume wahr werden können - auch wenn es manchmal etwas länger dauert.

Als ich nach Deutschland kam, war ich zunächst für drei Jahre (2001-2003) Radiokorrespondent für Äthiopien und arbeitete auf Amharisch und Tigrigna. Dann habe ich als freier Mitarbeiter in der Amharischen Redaktion der Deutschen Welle angefangen und bin sehr froh über die Chance, in der DW-Akademie das journalistische Handwerk zu erlernen. Durch intensive journalistische Kurse entdecke ich jeden Tag neu, was mich überglücklich macht. Ich bin auf dem richtigen Weg zu meinem Traumberuf….

Ibtisam Azem, Palästina

Ibtisam Azem DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Ibtisam Azem

Aufgewachsen in Israel / Palästina ist mir schon in jungen Jahren bewusst geworden, welchen Einfluss Medien auf die Öffentlichkeit haben und wie wichtig Medienarbeit ist. Nach dem Abitur studierte ich drei Jahre lang in Jerusalem "Middle Eastern Studies" und französische Kultur. Anschließend bin ich in die Schweiz übergesiedelt, wo ich mich – umgeben von jeder Menge Berge, Flüssen und Seen – mit dem Erwerb der deutschen Sprache herumgeschlagen haben. So richtig Wurzeln geschlagen habe ich dann aber erst in Freiburg im Breisgau. Dort schloss ich 2005 das Magisterstudium in den Fächern Islamwissenschaften, Anglistik und Germanistik ab.

In Freiburg - genauer: beim „Lokalradio Dreyeckland“ - war es auch, wo ich meine ersten journalistischen Erfahrungen gemacht habe. Was professionelle Radiomoderation bedeutet, konnte ich während eines Praktikums in der arabischen Abteilung der Deutschen Welle erfahren.

Neben Radio ist Politik eine weitere Leidenschaft von mir (eine Leidenschaft, die Leiden schafft…). Jedenfalls habe ich mich schon als 14-Jährige aktiv für den gleichberechtigten Dialog zwischen Palästinensern und Juden einge-setzt. Konflikte und ihre Lösungsversuche gehören zu meiner Heimat, und so habe ich mich für das Thema auch theoretisch interessiert: Im Rahmen einer Ausbildung im Friedensdorf Wahat Alsalam / Neve Shalom bei Jerusalem und auch während eines Austauschsemesters in Brisbane (Australien). Dort studierte ich "Peace und Conflict Studies".

Wer für die Medien arbeitet, öffnet sich sein Fenster zur Welt. Er schaut direkt auf sie, keine Scheibe dazwischen, und steht in ihrem Wind.

Kossivi Tiassou, Togo

Kossivi-Tiassou DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Kossivi-Tiassou

Mein Kontakt zur Deutschen Welle ist eine kleine Geschichte: Im Dezember 1991 gab es eine politische Krise in meinem Land, Togo. Die Armee putschte und setzte den ge-wählten Premierminister des Landes ab. Alle UKW-Radiosendungen wurden von der Armee zensiert, auch die von Radio France Internationale. Ich flüchtete mit meinen Eltern in meine Heimatstadt Tabligbo, die rund 70 Km von der Hauptstadt Lomé entfernt liegt. Von dort aus hatten wir keinerlei Kontakt zur restlichen Welt. Mein Vater und mein Onkel versuchten immer wieder vergeblich, einen Radiosender zu empfangen. Da wollte ich es auch einmal versuchen, aber mein Vater hatte es nicht gerne, dass wir an dem einzigen Radioempfänger herumfummelten, den wir auf der Flucht mitgenommen hatten. „Pan, pan… Ici la voix de l’Allemagne, émettant de Cologne en Allemagne, le journal - Hier ist die Stimme Deutschlands aus Köln - die Nachrichten“ tönte es plötzlich aus dem Radio. Ich hatte die Deutsche Welle gefunden….Wir waren alle froh, auch mein Vater – er ruhe in Frieden! Ich stelle mir heute vor, wie groß seine Freude wäre, wenn er wüßte, dass ich für die Deutsche Welle arbeite.

Rizki Nugraha, Indonesien

Rizki Nugraha DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Rizki Nugraha

Es ist ein besonderes, seltsames Gefühl: Spannung und Neugier, aber vielleicht doch eher Freude und Zufriedenheit empfinde ich, wenn ich hinter dem grauen Schreibtisch sitze und damit anfange, einen Radiobeitrag zu produzieren. Ich mag dieses Gefühl. Dabei dauerte es eine Weile, bis ich mich von der Meinung endlich verabschieden konnte, dass die Arbeit im Printbereich mehr Spaß macht, als im Radio. Aber welche Rolle spielt überhaupt die Art der Medien, wenn man sich schon entschieden hat, als Journalist einen besseren Blick auf die Welt zu haben? Es ist der Blick, den ich Ende 2002 zum allerersten Mal gewonnen hatte, als ich bei einer lokalen Zeitung in Indonesien richtig anfing, journalistisch zu arbeiten. Ein Jahr danach war alles vorbei. Ich musste studieren. Aber diese erste journalistische Erfahrung hat mir eine Orientierung verschafft und mich schließlich 2005 davon überzeugt, dass ich an dem grauen Tisch in der indonesischen Redaktion über die Mittel verfüge, Journalist zu werden. Egal ob Printmedien oder Rundfunk - ich habe nie aufgehört, mich über die Möglichkeiten zu wundern, die mir der Journalismus bieten kann.

Yang Ying, V.R. China

Yang Ying DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Yang Ying

In China gibt es eine alte Sitte. Am ersten Geburtstag stellen die Eltern für die Babys einige Kleinigkeiten auf den Tisch: Spielzeuge, Süßigkeiten, Bücher und sogar Handwerkszeug. Alles – je nach Phantasie der Eltern – kann auf dem Tisch liegen. Anhand dessen, was das Baby zuerst in die Hand nimmt, wird seine Zukunft bzw. der künftige Beruf gedeutet. Nach der Erzählung meiner Eltern hat mich an jenem Tag ein Füller interessiert. Wenn der alte chinesische Aberglaube auch mal Recht hätte, wäre es für mich kein Wunder, jetzt im Volontariatsteam bei der Deutschen Welle zu sein. Nur haben sich die Zeiten geändert: Heutzutage schreibt kaum noch jemand mit dem Füller, sondern am Computer. Aber soweit konnten meine Eltern damals noch nicht sehen…

Han Yanyan, V.R. China

Yanyan Han DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Han Yanyan

Geboren und aufgewachsen im schönen China. Ausbildung zur Moderatorin an der Universität von Tianjian mit Spezialisierung auf den journalistischen Bereich. Nach dem Studium habe ich als Moderatorin und eigenständige Redakteurin beim nationalen chinesischen Radio und Fernsehen gearbeitet. Um mich in meinem Beruf als Journalistin weiterentwickeln zu können, beschloss ich Anfang des Jahres 2001, nach Deutschland zu gehen. Hier studierte ich an der Universität Hannover Sozialwissenschaft. Dieser Studiengang hat mir ermöglicht, mein Wissen über die westliche Gesellschaft und Kultur zu erweitern und zu vertiefen.

2002 rief ich das „China Magazin“ beim hannoverschen „Radio Flora“ ins Leben. Diese Sendung wurde über vier Jahre einmal wöchentlich ausgestrahlt. Inzwischen arbeitete ich auch als freie Mitarbeiterin für das nationale Fernsehen China-CCTV und London-Phoenix-TV, für die ich monatlich zwei bis drei kurze Dokumentarfilme zu Themen des täglichen Lebens und der Kultur erstelle.

Im vergangenen Jahr habe ich ein zweimonatiges Praktikum in der China-Redaktion der DW absolviert. Durch diese vielseitigen Ausbildungen und journalistischen Tätigkeiten bin ich sehr flexibel und war für das DW-Volontariat gut vorbereitet. Ich freue mich schon auf meine neue Arbeit.

Ziphora Robina, Indonesien

Ziphora Robina DW-Akademie Fremdsprachenvolontäre 2006

Ziphora Robina

Interkulturelle Kommunikation – ja, was ist das eigentlich? Für mich - eine Balinesin, die mehr als die Hälfte ihres Lebens im Ausland verbracht hat - ist interkulturelle Kommunikation ganz einfach „Alltag“. Das war schon in der Schule so. Als einzige Balinesin an einer Münchner Grundschule durfte ich im Erdkundeunterricht erklären, warum Balinesen Nasi Goreng zum Frühstück essen und warum wir keine weiße Weihnacht feiern. Die interkulturelle Kommunikation begleitete mich auch durch die Uni, als Bestandteil meines Hauptfaches Deutsch als Fremdsprache. Nach Abschluss des Magisterstudiums kam die Frage auf, was nun? Ein Berufsqualifizierendes Praktikum brachte Klarheit: In der Abteilung Kommunikation einer kirchlichen Organisation führte ich Interviews mit Kirchenvertretern aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten und lernte, Pressemitteilungen und Texte für Dokumentationen zu schreiben. Danach war klar: Ich wollte Journalistin werden. Das Fremdsprachen-volontariat der Deutschen Welle bot mir die Gelegenheit, Gelerntes und Gelebtes zu vereinen. Nach einigen Anläufen hat es dann auch geklappt. Jetzt ist interkulturelle Kommunikation für mich nicht nur Alltag, sondern auch Beruf.

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