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Politik

Irak bestreitet Verbindung zu Tanker

5. August 2019

Erneut hat der Iran ein Schiff im Persischen Golf beschlagnahmt. Laut Teheran handelt es sich um einen irakischen Tanker, der Dieselöl in arabische Staaten schmuggeln wollte. Der Irak will damit nichts zu tun haben.

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Persischer Golf mutmaßlich durch den Iran festgehaltener Tanker
Das Bild des mutmaßlich festgesetzten Tankers stammt aus einem Video der iranischen StaatsmedienBild: picture-alliance/AP Photo/IRGC/IRIB

Der Irak hat jegliche Verbindung zu dem jüngst im Iran beschlagnahmten Öltanker abgestritten. Mit Schiffen dieser geringen Größe habe das Land nichts zu tun, teilte das irakische Ölministerium mit.

Zuvor hatte die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA gemeldet, dass es sich bei dem gestoppten Schiff um den irakischen Tanker "Hita" handele, der demnach 700.000 Liter illegales Dieselöl an Bord gehabt haben soll. Aus Bagdad hieß es dazu, das Ölministerium bringe keinen Diesel auf internationale Märkte. Es beschränke seinen Handel auf den Export von Rohöl und anderen Erdölerzeugnissen. Dieser Handel laufe gemäß der international anerkannten Rahmenbedingungen und unterliege den üblichen Kontrollen, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Zuvor hatten zwei Mitarbeiter irakischer Häfen erklärt, das festgesetzte kleine Schiff gehöre einer privaten Schifffahrtsfirma.

Drei Schiffe in zwei Wochen festgesetzt 

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatten den Tanker am Mittwochabend vor der Insel Farsi in der Buschehr Provinz gestoppt und die sieben Besatzungsmitglieder verhaftet. Das Öl an Bord sollte laut einem Bericht des staatlichen iranischen Fernsehens in mehrere arabische Staaten geschmuggelt werden. Die IRGC-Truppen im Persischen Golf werden öfter auch für Operationen gegen Öl- und Dieselschmuggel eingesetzt.

Der Iran hatte bereits zuvor zwei Schiffe in der Region festgesetzt. Am 18. Juli beschlagnahmten die Revolutionsgarden den unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker "Riah". Wenig später setzten sie in der Straße von Hormus, der Meerenge zwischen Persischem Golf und dem Golf von Oman, den britischen Tanker "Stena Impero" fest. Zudem wurden mehrere Tanker angegriffen, wofür aus Sicht der USA der Iran verantwortlich war.

Diskussion über Militärmission

Die Vorfälle hatten die Spannungen in der Golfregion infolge des Austritts der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran nochmals deutlich verschärft. Die USA wollen eine internationale Militärkoalition zum Schutz von Öltankern auf der vor allem für den internationalen Ölhandel sehr wichtigen Route.

In Europa wird über eine mögliche Beteiligung an einer solchen Mission kontrovers diskutiert. Auch unter deutschen Politikern gibt es dazu unterschiedliche Ansichten.

gri/nob (dpa, afp, rtr)