Deutschland: Mauerberichterstattung | Newsletter & Co. | DW | 13.07.2010
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Newsletter & Co.

Deutschland: Mauerberichterstattung

Zum 20-jährigen Jubiläum von Mauerfall und Wiedervereinigung hat die DW-AKADEMIE junge lateinamerikanische Journalisten eingeladen, sich in einem Online-Training mit der deutschen Geschichte zu beschäftigen.

Interviews mit Zeitzeugen und Politikern führen und daraus journalistische Beiträge für eine eigene Webseite produzieren – zehn junge Journalisten aus Argentinien, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Peru waren für ein DW-AKADEMIE-Training zum Thema deutsche Teilung und Wiedervereinigung nach Deutschland gekommen. In dem elftägigen Training, das nun im dritten Jahr vom Auswärtigen Amt finanziert wurde, ging es um Online-Journalismus und journalistische Ethik, aber vor allem um den journalistischen Umgang mit der Vergangenheit.

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Vizepräsident des Bundestages Wolfgang Thierse (links)

Ein besonderer Höhepunkt des Trainings war ein Treffen mit dem Vizepräsidenten des Bundestages, Wolfgang Thierse, der aus der ehemaligen DDR stammt. „Das Gespräch mit Herrn Thierse war für viele Teilnehmer besonders eindrucksvoll, da Begegnungen mit Politikern in ihren Heimatländern gewöhnlich anders, weniger offen, ablaufen“, sagt Projektmanager Matthias Kopp. „Die Art und Weise wie in Deutschland die DDR mit ihrer SED-Diktatur aufgearbeitet wird, ist für Journalisten, die in ihren Ländern mit ähnlichen Themen konfrontiert sind, ein lehrreiches Beispiel.“

So ist in Argentinien der Umgang mit historischen Orten aus der Zeit der Militärdiktatur, wie dem Folterzentrum in der Militärakademie ESMA, weiter umstritten. In Peru ist nach knapp 20 Jahren der Terror der Bewegung „Leuchtender Pfad“ noch nicht aufgearbeitet. „Das Thema wird von der Regierung eher unter der Decke gehalten, die Geschichte unterdrückt“, sagt Janeth Sarmiento Villavicencio aus Peru, eine Teilnehmerin des Trainings. „Für mich als Journalistin ist deshalb Erinnerungsarbeit besonders wichtig – zu wissen, wie man historische Themen recherchiert und journalistisch umsetzt, damit die Menschen in meinem Land mehr über die Vergangenheit erfahren können.“

Für die beiden Online-Journalisten Manuel Linares aus Peru und José Rivera Costales aus Ecuador hat das DW-AKADEMIE-Training Mauerberichterstattung gezeigt, dass auch mit Hilfe von Journalisten aus einer schwierigen Vergangenheit etwas Neues, Positives entstehen kann.

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Als Ansporn für sie und die anderen Teilnehmer werden drei, in den Trainings entstandene, Online-Beiträge prämiert. Die DW-AKADEMIE, das Auswärtige Amt und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur verleihen die Preise Anfang Oktober als Abschluss der insgesamt dreiteiligen Serie von Journalistentrainings. Die Preisträger erhalten dann gleichzeitig die Chance, für ihre Medien aus Deutschland über einen sehr besonderen Tag zu berichten: Den 20. Jahrestag der deutschen Einheit.

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