Editorial: Meinung. Freiheit. Zukunft | 65 Jahre DW | 65 Jahre DW | DW | 02.05.2018
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65 Jahre DW

Editorial: Meinung. Freiheit. Zukunft

65 Jahre Deutsche Welle: Angesichts weltweiter Einschränkungen von Meinungs- und Pressefreiheit mahnt Chefredakteurin Ines Pohl: „Unser Auftrag gönnt uns keine Pause, denn die Demokratie muss täglich bewahrt werden.“

Es ist ein gutes Gefühl, auf 65 Jahre Tradition im Journalismus blicken zu können. Wir bei der Deutschen Welle können stolz sein auf das, was wir erreicht haben. Vom Sendestart 1953 bis heute hat die DW enorme Veränderungen bewältigt. Vom Kurzwellenradio für Deutsche im Ausland haben wir uns zum multimedialen Auslandssender der Bundesrepublik Deutschland gemausert.

Dabei spüren wir jeden Tag das Privileg und die damit einhergehende Verantwortung, im Chor der Weltsender die deutsche Stimme sein zu dürfen. Für eine ständig wachsende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern überall auf der Welt ist die DW eine zuverlässige Quelle für Informationen geworden. Wir bekämpfen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit alltäglich mit Journalismus, der sich der freien Meinungsäußerung verpflichtet hat. Ohne Einschränkungen. Die Wertschätzung, die wir dafür erhalten, ist ein enormer Ansporn.

Regimes blockieren unsere Sendesignale und dennoch finden aufgeklärte Menschen in Diktaturen Wege, unsere Beiträge zu lesen und mit anderen zu teilen. Für uns bedeutet dies, dass wir auch technologisch, zum Beispiel beim Einsatz von Zensurumgehungssoftware, immer auf der Höhe der Zeit sein müssen. Wir wollen Menschen dabei unterstützen, Zusammenhänge zu verstehen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Dazu leistet die DW einen wichtigen Beitrag. 

Die Digitalisierung hat uns neue Horizonte eröffnet. Wir können heute deutlich mehr Menschen eine Stimme verleihen und sie am globalen Dialog teilhaben lassen, als sich die Gründungsväter wohl hätten träumen lassen.

„Die DW ist lebendig gewordener Idealismus“

Ich darf jeden Tag mit hoch motivierten Kolleginnen und Kollegen aus 60 Nationen daran arbeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Einem Ort, an dem die Meinung des Einzelnen zählt. Die DW ist lebendig gewordener Idealismus. Wir mögen gelegentlich an Grenzen stoßen. Aber nur, um sie im nächsten Moment zu überschreiten. Nichts und niemand kann uns davon abhalten, die Wahrheit zu erzählen. 

Der Rückblick auf 65 Jahre ist kein Moment der Besinnung. Er ist uns Ermutigung, die Erwartung unserer Nutzer zu erfüllen, sie zu begleiten und ihnen Inspiration zu geben. Aus unserer Geschichte leiten wir die Grundlagen für verantwortlichen Journalismus ab, der Teil unseres Selbstverständnisses ist. Die DW ist der Auslandsrundfunk einer der stärksten Demokratien der Welt. Einer Demokratie, die dazu steht, dass sie nicht frei ist von Fehlern.