Pakistan: Mit Vielfalt in den Redaktionen zu mehr Vielfalt im Angebot | Asien | DW | 22.07.2022
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Asien

Pakistan: Mit Vielfalt in den Redaktionen zu mehr Vielfalt im Angebot

Medien in Pakistan sind wenig inklusiv: In den Entscheidungsebenen sind Minderheiten nur selten vertreten. Die DW Akademie arbeitet vor Ort daran, Vielfalt und konstruktiven Journalismus in den Medien zu fördern.

"Vielfalt erreichen wir nur, wenn wir uns selbst diversifizieren", sagte Mehmal Sarfaraz, die als Journalistin früher für den pakistanischen Cricketverband und die pakistanische Menschenrechtskommission tätig war. Sie sprach auf einer landesweiten Diversity-Konferenz einer Veranstaltungsreihe der DW Akademie zum Thema Medienvielfalt und konstruktiver Journalismus für marginalisierte Zielgruppen. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 

"Unsere Medien geben ein sehr einseitiges Bild der lokalen Kulturen, der Frauen, der gesellschaftlichen Randgruppen und Ethnien wieder, weil es in unseren Redaktionen und bei den Medienmachern selbst an Vielfalt fehlt", fügte Sarfaraz hinzu. "Sie kommen entweder aus Karatschi oder Lahore und betrachten jedes Thema aus der gleichen Perspektive."

 

Pakistan Islamabad | Veranstaltung der DW Akademie National Conference on Diversity in the Media

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der nationalen Konferenz zum Thema "Vielfalt in der pakistanischen Medienlandschaft" in Islamabad, organisiert von der DW Akademie

Im Dezember 2021 organisierte die DW Akademie drei Schulungen und eine nationale Konferenz für Medienakteure, Multiplikatoren, Nachrichtensprecher, Journalisten und Akademiker sowie für Angehörige religiöser Minderheiten und Vertreter von Behinderten- und Transgendergruppen. 

Laut Asif Khan, Country Representative der DW Akademie in Pakistan, werden ganze Gesellschaftsgruppen in der Berichterstattung leicht übersehen, wenn die Nachrichtenredaktionen selbst nicht eine gewisse Vielfalt widerspiegeln.  

"Medien und Regierungsvertreter brauchen ein besseres Verständnis und eine größere Akzeptanz von Vielfalt in den Bereichen Politik, Personal, Arbeitsabläufen, Content-Entwicklung und Berichterstattung", so Khan. 

Vielfalt in den Nachrichten neu denken 

Von falscher und stereotyper Berichterstattung sind häufig auch in Pakistan unterrepräsentierte Gruppen wie Frauen, religiöse Minderheiten, Transgender oder Menschen mit Behinderungen betroffen. Das Ergebnis ist oft Ablehnung und Hass, vor allem in den sozialen Medien. 

"Unsere Medien haben eine große Verantwortung, wenn es darum geht, sexuelle und religiöse Minderheiten in Pakistan zu berücksichtigen und ein positives Umfeld für uns zu schaffen", sagte Bubbli Malik, eine prominente Transgender-Aktivistin und Teilnehmerin der nationalen Diversity-Konferenz. 

Das Projekt konzentriert sich auch auf konstruktiven Journalismus als Alternative zur traditionellen, stark auf Negativismus ausgerichteten Denkweise, die soziale Spannungen verschärfen oder Konflikte anheizen kann. Konstruktiver Journalismus bietet eine nuanciertere, kontextbezogene und lösungsorientierte Berichterstattung, die marginalisierte Gruppen einbezieht. 

Khan ist überzeugt, dass die Vielfalt in der pakistanischen Berichterstattung verbessert werden kann, und zitiert das begeisterte Feedback der Konferenzteilnehmer. 

"Mit einer Kombination aus Inklusion und einem konstruktiven Ansatz", so Khan, "lassen sich Medienstandards und -inhalte enorm verbessern, so dass langfristig alle Menschen davon profitieren." 

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