"Vom Ausland unterstützte Show" | Service | DW | 18.01.2008
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Service

"Vom Ausland unterstützte Show"

In dieser Woche beschäftigten sich unsere User unter anderem mit den Themen Taiwan, Kolumbien, Angela Merkels Pressekonferenz und den Papst.

Sollte Taiwan eine weltweit anerkannte Unabhängigkeit erhalten?

Taiwan soll weiter unabhängig bleiben und niemals ein Teil von China werden. Dabei erinnere ich mich, als in den beginnenden 1970er Jahren die Tür nach China geöffnet wurde und Taiwan dabei nicht gefragt, sondern eher vernachlässigt wurde. Damals begrüßte ich die Öffnung nach China, doch seit 1989 denke ich anders. In dem Jahr machten viele Ostblockstaaten mit dem Kommunismus Schluss und führten demokratische Verhältnisse ein. Doch China blieb weiter bei seinem kommunistischem System und seiner Unterdrückung der Menschenrechte. Daher sollte alles getan werden, um Taiwan zu unterstützen. Dabei kommt mir ein schauriger Gedanke: wenn die chinesischen Machthaber Taiwan gewaltsam mit Truppen erobern wollten, gäbe es nichts, um sie daran zu hindern. Taiwan hat ein Recht auf eigene Existenz und Unabhängigkeit.

Thomas Hofer, USA

Sehr erwarten wir, dass Taiwan die Unterstützungsstimmen aus der ganzen Welt für das Streben nach der Unabhängigkeit bekommt. Als ein Wohlfahrts- und Industrieland haben wir einen unfreundlichen und bedrohlichen Nachbarland, China. Nach der Parlamentswahl haben die Leute in Taiwan die Besorgnis, dass Taiwan zweites Hongkong wird. Weil die KMT, die aus China stammt, die große Mehrheit im Parlament bekommen wird, dann wird China seinen Einfluss auf Taiwan verstärken. Wir hoffen, dass sich das politische Gefälle im kommenden März bei der Präsidentschaftswahl ganz verändern wird.

Kuo Chun Chang, Taiwan

Natürlich ist Taiwan schon ein unabhängiges und freies Land. Wir können unseren Präsident und die Gesellschaft kritisieren – ins Gefängnis geht man nicht. Aber leider funktioniert es so in dieser Welt: Das stärkerer Land bekommt mehr Freunde. Das ist warum Deutschland und die USA keine politischen Freunde Taiwans sind. Eines Tages wird Taiwan stärker als jetzt in Wirtschaft und Wissenschaft - dann werden viele Länder uns anerkennen. Endlich.

Yihsin, Taiwan

Kolumbianische Rebellen lassen Geiseln frei

Für mich die Geiselbefreiung ist nur ein Medienshow von Präsident Chavez und den Terroristen von der FARC. Beide brauchen die internationale Bühne, um ihre beschädigte Stellung zu rekonstruieren. Die Befreiung war sicher nicht kostenlos und ich glaube, dass die venezolanische Regierung etwas bezahlt hat. Warum sind die Geiseln in Kolumbien plötzlich so wichtig? Sie sind schon lange in den Händen der FARC und anderen Gruppen und niemand in Ausland hatte darüber gesprochen oder eine Befreiung verlangt. In vielen europäischen Länder haben die Guerrilla-Gruppen von Kolumbien ein gutes Image und bekommen ökonomische Unterstützung, wie zum Beispiel von Dänemark. Chavez versucht die Stellung der kolumbianischen Regierung zu beschädigen und die Türen für linke Parteien zu öffnen - und diese Show wurde von den Medien im Ausland unterstützt.

Leopold Schmeer, Venezuela

Kolumbianische Bürger sind nicht in die Auseinandersetzungen involviert. Die Frage müsste also lauten, warum Kolumbien die Farc-Terroristen bisher nicht ausschalten konnte. 1. Die Farc sind seit 2002, als Alvaro Uribe Präsident wurde, erheblich geschwächt und dezimiert worden, auch ihr Einflussgebiet im Land ist bei weitem nicht mehr so groß. Der Eliminierungsprozess ist also im Gang, braucht allerdings seine Zeit. 2. Die Geografie Kolumbiens mit großen, fast unbesiedelten und unerschlossenen Urwaldgebieten unterstützt die Einrichtung versteckter Camps und Stützpunkte für Drogenverarbeitung und -transport und bietet Rückzugsraum. 3. Die Farc hält rund 3000 entführte Personen als Geiseln, die sie auf viele Camps verteilt hat, die immer wieder ihren Standort wechseln. Dadurch wird die im Prinzip mögliche Bombardierung der Lager verhindert, da in diesem Falle auch die Geiseln Opfer wären. 4. Die Farc erhalten aus einigen Staaten wie Kuba, Nicaragua oder Venezuela aktive (Waffenlieferungen) oder passive (Duldung von Farc-Mitgliedern auf dem jeweiligen Territorium) Unterstützung.

Udo Henn, Kolumbien

Merkels Pressekonferenz

Leider hat die Kanzlerin nichts zur anrollenden Rezession gesagt. Offensichtlich hat auch der Wirtschaftsminister kein Konzept gegen das kommende Desaster. Das wird sehr hart werden und an die Substanz gehen. Bedauerlicherweise wird alles weg geschwiegen. Hat der Bürger nicht ein besseres Risikomanagement verdient?

Tom Robert Rausch, Deutschland


Missverständnisse von Papst Benedikt XVI

Zum Unfehlbarkeits-Anspruch gehört aber auch die unmissverständliche Darstellung und oder auch von Zitaten. "Ich bin falsch zitiert oder verstanden worden" ist eine "unelegante Hintertüre" für Politiker! Deren sich ein Papst besser nicht bedienen sollte. Schon gar nicht mehrfach.

Klaus Heller, Schweiz


(sams)